Ich weiß noch, wie es Mai war und die Lerche hoch oben an einem frühlingsblauen Himmel ihr Lied sang, so hoch, dass ich sie nicht sehen konnte. Es war dort, wo jetzt die feuchten Wiesen abgemäht daliegen, beschienen von einer blassen Novembersonne. Die krüppligen Eichen auf dem Glockenberg am See sind herbstbraun, die Erlen stehen schon trist und grau am Ufer, nur die Birken zaubern noch ein paar bunte Lichter in die Landschaft. Alles ist zauberhaft, alles steht still, Ruhe macht sich breit.
Der schöne Hund durchmisst die Weiten der Wiesen mit langen gleichmäßigen Zügen mal um mal. Ich las mal ein orientalisches Sprichwort, wahrscheinlich aus Arabien: Die Seele des Hundes will LAUFEN! Das ist wahr und wenn sie in einem Vizsla steckt, dann ist es wunderschön anzusehen. Beim Gang über die Wiesen Richtung See sehe ich ein oder zwei blühende Hahnenfüße und in Ufernähe blüht sogar noch eine Wasserlilie ihr gelb. Im Märchen 'die Schneekönigin' gibt es einen Zaubergarten, in dem die Blumen Lieder singen, Gerda fragt sie, ob sie ihr sagen können, wo ihr Kai ist, aber sie singen nur ihr eigenens Lied vom Wachsen und vom Blühen. Was singt wohl eine Lilie im November?
Das Kind in meinen Armen ist eingeschlafen und summt ein Lied im Traum. Ich gehe zurück, rufe den Hund , leine ihn an, ein Brückendurchgang trennt uns noch vom Dorf.
Stilles Leben.
5 Kommentare:
Achja, letztens sprachen wir noch von :-)
Liebe Grüsse
Wenn du schreibst, hat man die Bilder vor Augen und meint fast, den Herbst, den See, den Hund riechen zu können. Schön :)
so schön liebe mandy
danke dafür
Danke, das ist wunderschön zu lesen ...
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