Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.
von Rainer Maria Rilke
6 Kommentare:
Herbstgedicht
Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.
von Rainer Maria Rilke
Herbstreim
Ein Blatt hängt am Baum,es wiegt sich wie im Traum.
Kommt der Wind herangesaust,hui wie er das Blättlein zaust.
Wirft es in die Luft hinein,hei wie schwebt und tanzt es fein.
Trudelt,trudelt,trudelt munter,schwebt zur Erde dann hinunter.
(unbekannt)
Herbst
Rings ein Verstummen, ein Entfärben:
Wie sanft den Wald die Lüfte streicheln,
Sein welkes Laub ihm abzuschmeicheln;
Ich liebe dieses milde Sterben.
Von hinnen geht die stille Reise,
Die Zeit der Liebe ist verklungen,
Die Vögel haben ausgesungen,
Und dürre Blätter sinken leise.
Die Vögel zogen nach dem Süden,
Aus dem Verfall des Laubes tauchen
Die Nester, die nicht Schutz mehr brauchen,
Die Blätter fallen stets, die müden.
In dieses Waldes leisem Rauschen
Ist mir als hör' ich Kunde wehen,
daß alles Sterben und Vergehen
Nur heimlich still vergnügtes Tauschen.
von Nikolaus Lenau
oh wie fein! Poesie am Abend und am Morgen.
dank euch!
mandy
Der Herbst, der geht mir auf die Nuß,
die Dunkelheit bringt nur Verdruß!
Es fröstelt mich der kalte Regen,
ich mag ihn nicht - der Nässe wegen.
(Frollein Holle)
Das war mein Beitrag zur Gegen-Posie-bewegung ;)
pah, nicht schlecht!
mandy
Kommentar veröffentlichen