Montag, März 24, 2014

Reflektion

Ich schreibe ja nur, wenn es mir sozusagen aus den Fingern gleitet. Ich schreibe das, was mich augenblicklich beschäftigt, berührt und Reflektionen ergibt.

Mich berührt es, wenn ich die Kommentare dazu lese. Jeder hat seine eigenen Erfahrungen und seine Sichtweise zu den Dingen. So nimmt jeder Texte auch anders wahr.
Ich denke, dass wir als Mamas schon stärker in unserem Selbstwahrnehmungsprozess gefordert sind als die Mütter der Generationen vor uns. Alles was wir tun ist neu. Wir sind nicht mehr berechtigt auf alte Verhaltensmuster, Formeln und Gepflogenheiten im Umgang mit unseren Kindern zurückzugreifen. Es ist eine Suche nach neuen Wegen, die neben den täglichen normalen Abläufen eine seelische und geistige Herausforderung darstellt. Hier im Osten kommt noch dazu, dass die Müttergeneration vor uns beinah zwangsweise abgeschnitten wurde von einem der Natur entsprechenden Umgang mit ihren Kindern. Um Gottes  Willen ich meine nicht, dass sie ihre Kinder nicht liebten, aber sie wurden früh getrennt, Stillen war unerwünscht und das Leben war geprägt von starren zeitlichen Abläufen. Ich hätte meine Mutter nicht fragen können, wie sie es gemacht hat, wenn es mit dem Stillen nicht klappt, wenn das Kind dies oder das hat. Sie versteht diese sehr große Nähe nicht immer. Aber auch diesen Unterschied übergreifend sind Mütter heute eben auf der Suche, die Verbindung zu Traditionen, die Sicherheit schaffen ist zerrissen.
Ich selbst reflektiere das eben sehr gern. Das heißt nicht, dass mein Leben immer dramatisch verläuft und ich ständig am Rande des Nervenzusammenbruchs agiere.  Aber der Weg, der die Selbstbestimmung meiner Kinder mit den Erfordernissen des Alltags und Zusammenlebens gleichermaßen berücksichtigt, ist fordernd. Ja, ich überdenke häufig meine Handlungsweisen und zweifle auch an mir, auch weil ich weiß, dass ich auch aufbrausend sein kann.

Elisabeth und Vincent sind selbstverständlich wunderbar. Die Reitlehrerin von Elisabeth sprach schon nach einer halben Stunde Beobachtung den sehr treffenden Satz: Lassen sSie sie ruhig alles ausprobieren und expermentieren, sie braucht unbedingt Grenzerfahrungen. Und das ist wahr!

Vincent dagegen findet sich in sich ein (könnte man sagen). Er ist mittlerweile der besonnene. Bald beginnt ein neues Leen hier, er wird in die Schule kommen und ich bin so froh, dass es wirklich die Waldorfschule sein wird.
Er hat es nicht leicht, Freunde zu finden, immer piekst es ihn und er dann die anderen. Er nimmt das wahr und es macht ihn oft traurig. Ich hoffe, dass die Schule hier einen Neuanfang bringt, Herausforderungen die ihn fesseln und damit mehr Ausgeglichenheit. Die Therapie wird in 4 Wochen beendet, wir haben große Erfolge erzielt. Zu Beginn war es allen zweifelhaft, ob er schultauglich sein wird und nun zweifelt die Therapeutin, ob die Waldorfschule wohl genug Herausforderung für den ehrgeizigen Junden bieten wird. Es folgen nun im gefestigeten Zustand noch mal osteopathische Behandlungen für die Hüfte.

Meistens betrachte ich das alles mit verliebten Augen, denn ich bin sehr verliebt in die Kinder, auch in den ganz Großen, der hier selten Erwähnung findet. Friedrich ist nun Soldat und auch er erfährt gerade sowohl charakterliche als auch körperliche Festigung. Das macht mich sehr stolz. Alles weitere bringt das Leben von ganz allein.

Sonntag, März 23, 2014

Ich wäre so gern Supermami!

Dabei versage ich schon beim Thema Essen.
Ich würde so gern täglich für gesundes Essen sorgen, leider verweigern dann meine Kinder die Kost. Elisabeth isst gar kein Gemüse, also gar keins. Sie findet sogar Gemüseatome in der Tomatensoße. Naja, also Tomatensoße isst sie. Nur kann ma ja nicht täglich Nudeln mit Tomatensoße kochen.
Vincent hat immerhin in der Toatlverweigerung zwei Zugangsgemüse: Mais und Gurkensalat.

Ich mache mir überhaupt keine Sorgen um die Vitamine im essen, sie essen ja Obst und sie trinken Saft. Ich finde nur die Ernährung am Mittagstisch recht einseitig. Sie sind auch beide das was man gut genährt bezeichnet und essen nach wie vor sehr gern Milchprodukte. Brotbelag ist fast immer Wurst oder eben Käse. Gibt es einen vegetarischen Brotaufstrich der Teewurst oder Leberpastete zum Verwechseln ähnlich schmeckt?

Auch ansonsten wäre ich gern Supermami und ertappe mich doch sonntags schon um sechs Uhr morgens dabei, dass ich wohl wieder unausgeschlafen und leicht reizbar sein werde. Ich würde meine Müdigkeit so gern ignorieren und auf jede Frage lächelnd die richtige Antwort wissen. Meist versage ich aber schon bei Frage Nummer 23 und sage auch recht laut dass ich jetzt bitte noch Ruhe brauche. Dann mache ich eine DVD an und stelle wahrscheinlich chemieverseuchte Erdbeeren und Gummibärchen auf den Tisch und wünsche eine schöne Stunde mit Wickie oder Pippie Langstrumpf.

Später wird es mir auch bei unterkühlten Außentemperaturen ein bisschen egal sein, dass die Kinder barfuß auf dem Trampolin springen. Elisabeth ist dann aber schon das zweite mal klitschnass vom Gießen oder anderen Wasserfunden im Garten. Vielleicht verliere ich dann doch die Nerven, ich wäre ja nur gern Supermami, bin es aber nicht.

Am Sonntag Nachmittag werde ich dann und wann etwas selbstmitleidig!  Ich beneide all die Mütter, die jede einzelene Minute mit ihren Kindern genießen, wo ich das am Sonntag oft nur in jeder zweiten schaffe. Ich beneide dann auch die Mamis, die Großeltern haben, bei denen Kinder gern und seeehr oft Nächte verbringen, ich würde so gern einfach mal ausschlafen, Supermamis wollen das vielleicht auch, aber stecken es besser weg und leben einfach das Traumleben mit ihren Kindern. Vielleicht finden meine Kinder all das auch gar nicht schlimm, denn sie wollen verflixt noch mal nirgends anders schlafen.

Ich hätte jetzt auch gern die Kraft noch eine Radtour vom Zaun zu brechen oder andere Familienunternehmungen, hoffe aber nur auf eine halbe Stunde Ruhe.

Und nun geht es in den Garten, da sind wir tatsächlich alle glücklich, alle zusammen!

Eine schöne Woche Euch allen.