Freitag, Juni 26, 2009

Nacht nicht zu Ende

Es gibt Abende, Nächte, da sind die Geheimnisse des Lebens, die Unruhe, Mensch zu sein und zu ahnen, dass das sowohl alles bedeutet als auch nichts, dass alles von einem Gott abhängt, der die Welt auch gewaltiger und noch viel fordernder hätte machen können und doch gnädig ist, so bestimmend und eine Unruhe in Bauch und Brust verursachend, dass die Nacht beinah durchwacht werden muss. Das Buch, in dem Gefühlsstürme durch Einsichten gemildert wurden ist ausgelesen und bei Seite gelegt und die Wachheit bleibt. Das Kind neben einem schläft einen unruhigen Schlaf. Alles in einem horcht auf etwas, auf die Welt und das Leben vielleicht.
Wenn ich an solch einem Abend dem Meer näher wohnen würde, ich müsste es wohl sehen oder besser hören gehen, am Strand sitzen, die Knie umschlungen, ab und zu strecken und tief durchatmen, die Nacht einsaugen, die schon dem Novalis mehr als der Tag bedeutete.
Aber ich bin auch nicht mehr so jung, dass ich nicht wüsste, dass mit Erwachen des neuen Morgens eben die Nacht vergeht und ein bisschen Schlaf die Unruhe versinken, ja beinah vergessen lässt, dass man schlaflos das Haus durchwandelte. Und ich bin eben genau so alt, mich darauf zu freuen und nicht mehr den Stimmungen des Augenblicks ohne Aussicht auf Trost und Besserung ausgeliefert, und wenn ich ehrlich bin, freut mich das, so jung möchte ich nicht mehr sein.
Also das Meer und das Schreien der Möwen...

Sturm



Gesucht habe ich danach, weil ich gerade große Sehsucht habe, das Meer zu sehen...stiller wenn es geht. Welch Kraft, Gewalt, wir sind nichts!

Samstag, Juni 20, 2009

Kirschsuppe mit Klütern

Das gibt es hier heute zu essen. Kirschsuppe ist so untrennbar mit wunderbaren Kindersommern verbunden, dass ich nie ohne Sentimentalität an die Arbeit gehen kann. Vorhin habe ich die Kirschen gepflückt, süße schwarze Kirschen und auch saure Kirschen. Die werden nun einfach mit Wasser aufgesetzt und dann, wenn alles kocht, dann kommen die Klüter drann. Meine Klüter mache ich wie meine Oma, also wie ich sie aus meinen Kinderjahren kenne. 2 3Eier und Mehl dazu, bis eine weichfeste Masse entstanden ist, diese Masse in die kochende Suppe tropfen, träufeln, vorsichtig vom Löffel rutschen lassen, dann noch ein paar Minuten kochen. Fertig ist die Suppe. Mit meinem Onkel, der nur ein paar Jahre älter sit, saß ich früher am Tisch und wir stritten um die dicksten Klüter.
Vor Jahren kam ich mit einer Freundin auf diese Suppe und sie schwärmte von der Kirschsuppe ihrer Oma, ebenfalls mit Klüter.
Wir kochten sie also zusammen, sie war für die Klüter zuständig. Mit Verwunderung und Schrecken sah ich sie Wasser und Mehl zu einer grauen Masse zusammenrühren und war vielleicht nicht ganz unvoreingenommen beim Kosten der Suppe, bei der nun mal alles an diesen Mhelklößchen hängt. Es war widerlich und ich beschwor sie, ihr Rezept doch um Eier zu bereichern. Ich weiß nicht, wie sie das heute macht, wir haben uns aus den Augen verloren.
Der Schreck saß jedenfalls tief bei mir und ich habe die Jahre genutzt, darüber nachzudenken, wieso man Wasser und nicht Eier nimmt. Am Ende ist es wohl so, dass ihre Oma aus noch ärmeren Verhältnissen stammt als meine Oma, die immerhin vom Lande kommt und ein paar Hühner, Schweine und Kühe versorgten die zeitweise 11-köpfige Familie. Ihre Oma stammte aus einer Kleinstadt und Eier waren sicher rar. Das tut mir sehr leid.

In meinen nun gerade vielbeschworeren Kinderjahren war die Kirschsuppe im Juli kein Hauptgericht mehr sondern ein Beigericht zu Kartoffelpuffern. Die späten dunklen Knuppern sind nämlich zeitgleich mit den ersten jungen Kartoffeln reif und aus letzteren bereitet man (nein meine Oma) die besten Kartoffelpuffer der Welt.

Ich wäre natürlich nicht Mandy, wenn ich beim Abschmecken oder besser Kosten meiner Suppe nicht feststellen würde, dass es irgendwie nicht ganz rund ist und darum kommt dazu: der Saft einer Zitrone und eine Messerspitze Zimt, soviel, dass der Zimt alles rund macht und so wenig, dass es nicht nach Weihnachten schmeckt. In ganz waghalsigen Minuten würde ich auch noch Ingwer drangeben.

Guten Appetit!

Mittwoch, Juni 17, 2009

heute so

Natürlich resümiere ich als die Mama des Jungen mit dem goldenen Haar öfter mal darüber, wie toll er doch ist. Ich versichere, das mache ich sehr viel häufiger als ich es hier schreibe, denn ich glaube, dass sich das auf Dauer nicht so gut liest.
Vielleicht sollte ich ja noch ein richtiges Tagebuch führen, in dem die Einträge mit 'mein liebes Tagebuch' beginnen.
Aber heute gebe ich auch hier mal wieder zum besten, dass Vincent sehr toll ist. Zum Beispiel deshalb, weil er heute auf den Tag genau 15 Monate alt ist, ein und ein viertel Jahr. Haha, das ist doch kaum zu glauben.
Er geht nun die dritte Woche in den Kindergarten und ich gebe zu, dass das Abgeben des Kindes am Morgen anfangs weh tat , denn er war untröstlich und trotzdem hatte ich von Anfang an das Gefühl, dass er einfach gern da ist, nur dass die Mama weggeht, das war irgendwie kaum erträglich. Seit nunmehr 5 Tagen ist die Welt aber sonnenscheinperfekt. Wenn ich hier zuhause den Rucksack mit dem Frühstücksbrot und den Erdbeeren für den Tag fülle, dann wird er ungeduldig. Es soll losgehen. Und wenn es dann losgeht, dann geht nun auch alles gut. Wir kommen an, ich ziehe ihm die Jacke aus und Vincent rennt los, zu den Spielsachen, Kindern, seiner lieben Bettina. Er ist wirklich angekommen und schaut sich nun nicht mal mehr nach seiner Mama um. Die Gewöhnungsphase dauerte also nicht mal 2 Wochen.
Schön zu sehen ist auch, dass er schon viel mit nach hause bringt. Er nimmt sich zum Beispiel ein Kissen, legt es auf die Erde, setzt sich drauf und klatscht dann in die Hände, so wie es eben im Morgenkreis gemacht wird, es ist ein evangelischer Kindergarten, es wird auch gebetet. Nun trudeln auch die ersten Bilder hier ein, heute das Werk: auf unserer Wiese. Na bitte.



Ja und darum und noch aus vielen anderen Gründen ist das Kind mit dem goldenen Haar wirklich supertoll.

watcha wearing wednesday



Der Blüschenarm am heutigen Mittwoch. Das Muster ist tatsächlich auf der ganzen Bluse, einfach um die Kollegen bei meinem Anblick zu verwirren.

Montag, Juni 15, 2009

noch mehr Getier

Carl ist Tierfinder, das ist ja klar.
Heute fand er dann wieder unter den besagten Holzhaufen eine Kröte. Eine richtige Kröte, eine Kröte wie aus dem Märchen, fett, glitschig, fett und sehr hässlich. Das kommt auf den Fotos gar nicht so richtig rüber, wie fett und riesig sie wirklich ist. Vincent ist extra im Bild um den Größenvergleich zu geben aber ich versichere, sie ist noch sehr viel riesiger und hässlicher. Vincent fand sie dann auch zum Weinen furchtbar, sie sprang ihn nämlich an, das war zuviel! Sie muss nun unter einem anderen Steinhaufen weiter vor sich hinunken.
Wenn ich daran denke, so ein Tier küssen zu müssen oder mit ins Bett zu nehmen, ehrlich, dann schüttelt es mich gewaltig...auch wenn es vielleicht ein Prinz ist, der sich in der Kröte verbirgt.

Sonntag, Juni 14, 2009

ein Igel!

Das Abenteuer des gestrigen Vormittags. Ein Igel!



Der schlief unter dem Holzhaufen, den Lars letzte Woche zu Brennholz zersägte. Carl hat ihn entdeckt und hätte auch gern Anspruch auf ihn erhoben. Er wurde aber enttäuscht, da nun die Rumpelwohnung Brennholz einfach weggeräumt wurde, zog er in einen wirklich mehr als adäquaten Neubau, ein Bretterstapel/Holzhaufen, der sogar regenfest abgedeckt ist. Na bitte. Carl hielt noch ein bisschen Wache vor der neuen Igelwohnung. Jedefalls ist er süß, sehr süß!

Dienstag, Juni 09, 2009

Dreierlei Gemüse in Erdnusscreme

Natürlich wird bei uns ab und zu gekocht und seit einige meiner Bekannten und Freunde Gemüse nun vegan essen und ich bei ihnen immer wieder gaumeninspirierende Rezepte sehe, zeige ich mal, wie das bei uns umgesetzt wird.

Broccoli in Erdnusscreme, das Rezept ist von Frau Holle.

Zunächst mal war es mir nicht möglich, nur Broccoli zu nehmen, denn es nörgelten schon seit zwei drei Tagen ein paar Stangen Spargel und auch zwei Möhren im Kühlschrank rum, dass nun endlich mal was passieren müsste, sonst würden sie sauer werden. Also nicht eins sondern drei Gemüse wurden in mundgerechte Stücke geschnitten und bissfest vorgegart.

Dann ging es los mit der Braterei. Öl in den Wok und Currypaste angebraten (die ist nun fast alle).



dann die Kokosmilch dazu

und Erdnusscreme

Mus hatte ich nicht, man nehme was man hat ist ja immer mein Motto.
So, das alles kocht zu einem cremigen Sößchen zusammen und ist HÖLLEscharf, so scharf, dass die Mannschaft erstmals nicht nachschärft. Darum habe ich gleich mal die gerade nicht vorhandene Chilischote weggelassen.

Dann das Gemüse in den Wok und Rühren, so ein bisschen.



Dann kommen die ebenfalls vorher schon vorgegarten Chilinudeln dazu, die ich scheinbar genau wie das Frollein Holle aus dem Angebot von Aldi(schönenSachen) schon lange im Schrank liegen hatte.



Alles fein unterheben!

Das Ergebnis sah bei weitem nicht so frisch und gemüsig aus wie auf dem Teller von Frau Holle. Aber es war lecker und ich wette mal, sie hat an der Optik für das Foto ein bisschen rumgeschraubt.
Zugegebenermaßen fehlte mir persönlich der Frische-Effekt am Essen, etwas Säure, so dass ich am Ende nicht anders konnte als den Saft einer Limette unterzurühren, nun war es schon fast wieder Thai-Essen aber auf jeden Fall hatte die nussig-cremige Grundkomponente ein Gegengewicht. So fand ich es dann auch richtig gut.

Wie man sieht, ist Vincent ein großer Koch, wenn er nicht gerade einen Zündschlüssel durch die Gegend trägt und alles startet, was ein Loch für einen Schlüssel hat, dann hat er einen Kochlöffel dabei.

Montag, Juni 08, 2009

Müdigkeit ist ein Killer für jegliche Inspiration, die es eventuell wagte, am Tag den Kopf für Minuten etwas höher zu tragen. Was ist erhabener als von sich behaupten zu können: ICH HABE EINE IDEE...und ich schreibe sie sogar auf. Müdigkeit macht das Werk noch vor Beginn zunichte, noch vor 20.00 Uhr abends.
Vincent schläft nach wie vor unglaublich unruhig. Er schläft einfach nie richtig fest, so richtig fest meine ich. Er träumt scheinbar viel und schwer, weint auf, wälzt sich und trinkt dann irgendwann die halbe Nacht. Das ist anstrengend für ihn und mich als Mama auch. Es gibt auch Abende die sind gut, besser jedenfalls, da schläft er immerhin "durch", von 7.00 Uhr bis um 10.00 Uhr. Dann hatte ich einen freien Abend. Heute war nicht so ein Tag, heute war er schon nach eienr Stunde mal kurz wach. Wenn es sehr schlimm wird, dann bekommt er Nux Vomica Globuli, das stärkt die Nerven, das nehmen zum Beispiel Manager, wenn sie vor Nervosität nicht mehr schlafen können. Vincent liebt Globuli. Heute gab es mal wieder welche am Abend denn die letzten Nächte waren hart, aber eigentlich müsste ich schon tags daran denken.
Jedenfalls bin ich müde und die Finger können nur noch von diesem Umstand erzählen. Aber morgen erzähle ich dann wieder mal eine Geschichte.

Heute gibt es noch ein Foto von meinem Rosengesteckchen auf dem Tisch und von dem Jungen mit den goldenen Haaren.





Am Tag ist er so unglaublich fröhlich, golden und hell.

Montag, Juni 01, 2009

Rosen also und ein bisschen mehr

Die Louise Odier hat im letzten Jahr gekränkelt, da musste ich sie weit zurückschneiden, nun blüht sie in diesem Jahr wirklich schön. Sie mag irgendwie den Schatten des Pflaumenbaums.



Fantin Latour, eine prächtige Rose, die sich leider hinter der Holzmiete verstecken muss. Trotzdem, sie ist prächtig, hat viel Laub und ist mittlerweile wirklich groß. Ihre Blüten sind es auch. Hier also das berühmte Findelkind der alten High-Society-Rosen.



Die Himalayan Musk ist nun schon weit in den alten Baum hineingewachsen, heute haben sich die ersten Blüten geöffnet, kleine rosa Knöpfchen, allerliebst!



Die Variegata di Bologna mit Rosenkäfer, die übrigens viel Schaden an den Blüten machen, bittesehr:



Die Hansa in purpur und die Fritz Nobis in lachs.



Natürlich blüht auch die Alba Rose am Zaun, die Stanwell Perpetual, die Moosrose...aber leider konnte ich sie nicht fotografieren, da sie ihre Köpfchen zum Zaun neigten, ich kam einfach nicht richtig ran.
Und sonst noch? Es blüht ein bisschen was, es ist nicht viel in diesem Jahr, wir halten vor allem Beete sauber und planen dann zum Herbst, was dort geschehen soll. Die kahlen Flächen werden mit Schmuckkörbchen, Zinnien und Kapzinerkressen bepflanzt, das gibt im Sommer dann ein rosa buntes Gewirr. Aber ein bisschen blüht doch:

Akelei, Storchschnabel, Mohn natürlich,



Der Lavendel blüht fast, die Lilien sind dafür fast abgeblüht und die Louise Odier wird von kleinen Margeritten eingerahmt und der Bauernjasmin duftet süß vor sich hin.



Und das ist ein Portulakröschen, blüht im Topf an er Hollywoodschaukel. In Ungarn sah ich Gehwege mit den hübschen Blümchen überwuchert. Ich mag sie sehr und darum wohnen jedes Jahr im Sommer welche bei mir.