Mittwoch, November 21, 2012

Badewannenplauderei

Vincent: schade, da kommt keine Milch mehr bei Dir Mama.
Mama: Nee, ist alle.
Lisi: da trinken nur Babies.
Vincent: wenn wir groß sind Mama, dann bekommen wir Babies. Ich bekomme einen Bruder und Lisi eine Schwester, die können dann bei dir trinken und in meinen Kindergarten gehen.
Lisi: hurra, ich bekomme eine Schwester und du einen Bruder, ja Vincent!
Vincent: ja das wird schön, wenn die ausschlüpfen!
Mama: Ausschlüpfen????
Vincent: Ja, wie die Küken.
Lisi: Hurra, dann können wir alle glücklich sein.
Vincent: und spielen!
Mama: ich geh  dann mal raus abtrocknen!

Donnerstag, November 15, 2012

So also fühlt es sich an, wenn das eigene Kind plötzlich in einem Krisengebiet, beinah Kriegsgebiet unterwegs ist....

Sonntag, November 11, 2012

Martinstag

Martinstag an einem Sonntag ist herrrlich entspannt. Es war ein schöner Abend bei Liedern, geteiltem Brot, leuchtenden Laternen und einem Lagerfeuer.

Ganz außergewöhnlich hat Elisabeth sogar einen Mittagsschlaf gehalten, eher zwangsweise, denn unser aller Tag begann vor 5.00 Uhr, weil sie schon mal wach war.
In der Kirche wurde ihr etwas langweilig, darum hat sie zu den schönen Bildern vom Martin auf dem Pferd sehr laut "Hopp hop hopp, Pferdchen lauf galopp" gesungen. Ich würde sagen, das Kind ist ein Partypeople.
Vincent war am Programm beteiligt und sang darum nur ganz vorsichtig mit.

Mein Vincent!
Schon lange habe ich bemerkt, dass er in seinem Bewegungsablauf "Laufen" unrund aussieht. Lange ahbe ich gehofft, dass es sich "verwächst".Jetzt im Sommer wurde es durch einen extremen Wachstumsschub auch für andere Menschen offensichtlich, dass er Schwierigkeiten hat. Er kann den Bewegungsablauf "Rennen" nicht mehr als sagen wir 5-10 meter darstellen und auch die sehen sehr schwerfällig aus.
Vincent ist jetzt mit seinen 4,5 Jahren so groß wie ein siebenjähriges Schulkind.
Im Sommer hatten wir eine Termin beim Orthopäden, der uns nach 5 Minuten wieder losschickte und Gymnastik für den oberen Rücken verschrieb. Während der Gymnastiktermine wurde mir klar, dass das kompletter Unsinn ist und nichts erreicht wird. Es geht nicht um eine Verspannung sondern um eine Fehlstellung, die sich schon seit dem Laufen Lernen verfestigt hat.
Es folgte ein Gang zur Osteopathin. Nach dem zweiten Versuch hatten wir Glück. Eine Osteopathin, die sich auch mit schwierigen Kindern auskennt hat ihn behandelt, behandeln können! Vincent reagiert sehr emotional mit verbaler und offner Aggressivität und Verweigerung. Aber sie hat ihn gekriegt, bei sich behalten können und hat nun zusammen mit einer Ergotherapeutin einen Behandlungspan aufgestellt. Nächsten Freitag geht es los. GAAAANZ langsam. Nach den Vorgesprächen bin ich sehr zuversichtlich, dass alles gut wird. Uns erwarten allerdings etwa 40 Behandlungsstunden in Potsdam, was eine enorme Belastung für die Familie darstellt.

In den ersten 2-3 Stunden wird die Ergotherapeutin ausschließlich Kontakt zu Vincent aufnehmen und ihn kennen lernen. So hoffe ich, dass er auch motiviert mit macht. In der schon erfolgten Physiotherapie erwies er sich für ungeübte Therapeuten als nicht therapierbar. Geschockt und mit Tränen in den Augen saß ich in den Behandlungsstunden und habe jetzt viel Zeit in der Furcht verbracht, dass Vincent naja, nicht ganz normal ist. Ich will es mal so sagen, diese Stunden machten deutlich, was ich zuhause in den ersten Jahren mit ihm erlebte, dass er sozial sehr schwierig reagiert. Vieles hat sich schon so gebessert, dass der Alltag einfach toll läuft. Und ganz krass heißt das, dass ich mit dem Gedanken spielte, ob hier eine Form des Authismus vorliegt, Asperger Syndrom!
Ob das so ist, weiß ich nicht, ich werde es in sehr naher Zukunft nicht testen lassen. Wir haben jetzt soviel anderes vor. Die Ergotherapeutin erklärte auch, dass die Behandlung in sein "Inneres" eingreifen wird. Die Spannungen, die zu der Fehlstellung führten sind sehr wahrscheinlich psychischer Natur und wir werden daran arbeiten.
Zunächst sind 10 Stunden verordnet, aber das ist nur der Anfang.

Nun habe ich das wirklich alles mal kurz und knapp geschrieben. Darf ich sagen, dass ich mich mutig finde! Denn sich selbst all das einzugestehen, ist nicht leicht.
Auch ich arbeite an mir, an meinen Erwartungen an meine Kinder, an meiner eigenen Kindheit...und noch vieles mehr muss kommen. Ich hoffe, dass es für Vincent leichter wird, für uns alle harmonischer.

Er selbst merkt all das entweder nicht oder reagiert mit aktivem Selbstschutz. Er findet, er ist der schnellste Flitzer der Erde, der schlauste Bruder der Welt und der mutigste Pirat aller Zeiten sowieso. Krokodile dürfen Lisi nicht beißen, sonst kommt er mit seinem Bogen und Wölfe werden gnadenlos verjagt, logisch.



Sonntag, November 04, 2012

Vorfreude

Quittenvanillekuchen



Deckel drauf, in den Ofen schieben, backen....warten!
Genießen!
Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag.

Samstag, November 03, 2012

Eine Reise nach Jerusalem

Mein großer Sohn ist nun tatsächlich auf dem Weg in die Welt. Er wird vergleichsweise gar nicht lange weg sein. Aber lange 6 Wochen werde ich nicht mal genau wissen, wo er eigentlich ist. Er ist in Israel und nimmt an einem israelischen Programm teil, das es jedem ermöglicht, das Land kennen zu lernen und mit Fremden und Israelis auf einer Militärbasis zu leben und zu arbeiten.
Das ist so ungewöhnlich und für mich als Mutter war es das, was in diesem Hause am wenigsten für möglich gehalten wurde, dass es eben der Gewöhnung an diese Art des Reisens bedurfte.
Ein Jahr Amerika, sechs Monate Dublin, Australien, Neuseeland, all das wäre irgendwie normaler und näherliegender. Das kennt eigentlich jeder, das macht doch das Mädchen von nebenan auch.
Nun, ist er bereits in Israel und wird, wenn alles gut geht dort eben 2 Monate verbringen. Die letzten 2 Wochen hat er sich schon mal ein Bett in einem Pilgerheim gebucht, mitten in Jerusalem, nicht weit von Bethlehem.

Wie es mir dabei geht? Ich hätte es ja kaum für möglich gehalten, aber ich bin so traurig, wie eine Mutter eben ist, wenn ihr Kind das Haus verlässt. Ich sorge mich. Ich sorge mich, ob er wohl die nächste Nacht gut verbringen wird am Flughafen in Teleaviv, ob er wirklich abgeholt wird am Sonntag, ob, ob, ob. Vielleich kribbelt es in meinem Bauch genauso wie in seinem. Alles was ich tun konnte, war, ihm noch ein ordentliches Stullenpaket mit dem Dorfbäckerbrot zu schmieren und in den Rucksack zu stecken.

Aber natürlich freue ich mich auch für ihn, dass es nun endlich los geht und das Leben laut ruft. Scheinbar muss es ihn besonders laut rufen, damit er das warme Nest verlässt.

Ich wünsche ihm, dass er gestärkt wieder kommt und einen Weg für sich findet.
So ist das.

Freitag, November 02, 2012

Auf nach Israel

Die Kinder sitzen in der Badewann und ich höre nur Gesprächsfetzen. Es geht wohl irgendwie darum, dass ein Pferd nach Israel fährt.
Warum?
Morgen bricht der große Bruder auf, 2 Monate wird er in Israel verbringen. Und dieses Wort ISRAEL, das ist nun alles: Weite, Fremde, Verreisen und auch das Land, in dem Spielzeugpferde sein wollen.
Und jetzt soll ich kommen....die Kinder heimholen nach Deutschland, denn das erklärt Vincent der Elisabeth auch noch, dass wir da wohnen.