Montag, März 01, 2010

wie steht es um Lisi

Als ich heute morgen im Krankenhaus ankam, überraschte mich dann doch die Nachricht, dass ich Elisabeth mittags schon mal stillen dürfte. In der Nacht hat man mir noch gesagt, dass sie noch immer sehr viel Sekret in Nase und Lunge hat und Stillen wohl noch zu anstrengend sei. So wartete ich also auf Mittag.
Noch etwas unsicher nahm ich sie aus ihrem Bettchen, so vollverkabelt, wie sie noch immer ist, obwohl auch die Magensonde nun entfernt ist. Ich erninnerte mich daran, wie es mit Vincent war, den ich ja die ersten Tage auch so vollverkabelt versorgt hatte. Man muss nur gelassen damit umgehen.
Ich hielt sie also in den Armen, sie trank ein wenig mühsam, in Etappen, war am Ende aber doch satt und zufrieden und schaute mich mit ihren großen Augen an, naja noch immer eher an mir vorbei, aber die Augen waren zunächst groß und aufmerksam. dann wurde sie ruhiger und schloss die Augen und da erinnerte ich mich daran, wie es war, als ich sie das letzte mal in meinen Armen hielt.
Es war Samstag, vierzehn Uhr. Elisabeth trank sehr gut, obwohl sie eindeutig geschwächt war, sie war sehr sehr blass und hatte 5 Stunden geschlafen, sehr ungewöhnlich und an sich schon beunruhigend. Es ging ihr offensichtlich nicht gut. Da ich aber am Tag vorher mit ihr beim Arzt war und mir gesagt wude, dass nur ihre Nase verstopft ist und ich Salzwasserlösung und Nasentropfen geben sollte, fühlte ich mich zumindenst nicht ganz und gar verunsichert. Sie trank also gut, legte dann ihren Kopf zurück und....hörte auf zu atmen. Einfach so. Ich sagte laut in den Raum: sie atmet nicht mehr. Lars fiel fast vom Stuhl, reagierte aber richtig und rief sofort den Notarzt. Dann begannen die furchtbarsten 2 Minuten meines/unseres Lebens. Lisi atmete nicht mehr...Ich lief panisch mit ihr umher, klopfte den Rücken, drückte in der Herzgegend rum und schaukelte und küsste sie. In dieser Zeit, die lang ist, verliert man alle Hoffnung. Dann kam ein Ruck aus der Lunge, dann noch einer und es setzte eine schwere Atmung ein, sie war wieder da, schwächlich aber da. Dann kam der Notarzt an und nach kurzer Untersuchung ging es ab ins Krankenhaus. Dort wiederholte sich mit geringerer Dauer der Vorgang noch dreimal, bevor man entschied, sie eben künstlich zu beatmen.
Ich erzähle die Geschichte um vor allem zu sagen, wie wunderbar, noch viel wunderbarer es ist, dass ich heute schon mein Kind wieder in den Armen hielt, dass es trank und dann zufrieden war, dass es sich in den Schlaf singen ließ.
Atemaussetzer sehr kurzer Dauer hat sie sporadisch noch immer, mir wurde aber versichert, dass es mit Abklingen der Infektion wirklich wieder gut ist und nur diese Infektion der Auslöser ist.

Und ich bin wieder gelassener im Umgang mit einem anderen kleinen Kind. Es ist mir wieder egal, dass er noch immer nicht sauber ist, das er sehr viel fordert, dass er bei mir im Bett schläft, ach alles eben. Denn er ist gesund und es ist doch alles so egal, Hauptsache ist doch, dass wir alle zusammen sind.

15 Kommentare:

Hilde hat gesagt…

Oh Mandy, das ist wunderbar :) Ich freu mich so für dich.

Hase hat gesagt…

Oh je Mandy. Ich wage es mir gar nicht vorzustellen, was diese zwei längsten Minuten deines Lebens für ein horrender Alptraum gewesen sein müssen. Mir lief es gerade beim Lesen eiskalt den Rücken hinunter.

Ich freue mich ganz arg, dass du deine Lisi wieder in die Arme nehmen und stillen darfst!

Frau Landgeflüster hat gesagt…



So schön.

Blumenmond hat gesagt…

Ja, alles andere gerät in den Hintergrund und ich bin so froh, wenn alles für Dich vorbei ist. Und dann nimmt man die Erkenntnis mit, das viele Dinge einfach nicht schlimm sind - Hauptsache gesund, so abgedroschen der Spruch auch klingen mag.

trailfüchsin hat gesagt…

Mandy,

es krabbelt mir ganz fürchterlich den Rücken hinunter bei der Vorstellung, was Du erlebt hast.
"Hauptsache ist doch, dass wir alle zusammen sind" Das Wichtigste überhaupt! Sollten wir nie vergessen, wenn es mal nicht so läuft!
Ich drücke Dich ganz lieb und wünsche von ganzem Herzen, dass es jetzt wieder aufwärts geht!

ganz liebe Grüße
Moni

juerginskyi hat gesagt…

Was da in dir vorging, als sie einfach plötzlich aufhörte zu atmen, das läßt sich wohl kaum beschreiben. Puh. Erleichterung!

Pienznaeschen hat gesagt…

Euch alles Gute, ganz viel Kraft und Liebe!

Annie hat gesagt…

Ich denk an Euch!

pepalinchen hat gesagt…

Oh, gott sei dank...
2 minuten können soooooo lang sein...ich bin be euch
lg pepalinchen

ultraistgut hat gesagt…

liebe mandy,

Gänsehaut überfällt mich, wenn ich deine Zeilen lese, was Ihr durchmachen musstet.

Die Werte des Lebens verschieben sich gründlich, und man bekommt durch Schicksalsschläge einen anderen Blickwinkel und lernt Unbedeutendes von Bedeutendem zu unterscheiden.

Viel Glück für die Kleine und die ganze Familie !

*Frau Südreh* hat gesagt…

mandy, wie beschämt es mich, wenn mir beim lesen deiner zeilen meine, oft so dummen gedanken über alles (oft so unwichtige!) in den sinn kommen. wie unwichtig alles wird. JA!
es ist das schlimmste, was eltern passieren kann, und es ist dir passiert... zum glück geht es nun besser... und du kannst sie wieder halten, stillen, ansehen, spüren!!!
ich denke an euch... und lasse meine tränen noch etwas laufen, tränen, der trauer, der scham, der freude und der erleichterung... tränencocktail....
drück dich, steffi

Jasmin... hat gesagt…

Liebe Mandy,
ich lese erst heute, was Ihr in den letzten Tagen durchmachen musstet. Umso froher, dass jetzt wieder alles auf dem Wege der Besserung ist!
Ich drücke Dich jetzt virtuell einmal ganz fest und wünsche von Herzen alles erdenklich Gute für Euch alle, aber besonder für die Lütte!

Jessica hat gesagt…

oh mandy,was für ein schock!
mir laufen die tränen,vorallem vor erleichterung das es deiner kleinen maus wieder gut geht.ich wünsch euch für die die nächste zeit alles liebe und viel kraft!

ich bin mit den gedanken bei euch :)

amandajanus hat gesagt…

ich danke Euch!
Es geht ihr nun tatsächlich schon besser, sie wirkt wacher und aktiver...und ist das auch. Der Antibiotika-Cocktail wurde nun etwas eingegrenzt, da man nun zumindest weiß, dass es eine bakterielle Infektion ist, keine Virusinfektion.

Nun warten wir eigentlich nur noch auf die vollständige Genesung, was sich wohl noch eine Woche hinziehen wird.

Ach, alles ist gut und wird ganz sicher noch besser.
Nur abends wieder losfahren ist scho ganz schön schlimm....aber hier zu hause darf ja auch nicht wieder alles eskalieren. Vinent ist gerade stabil.

lizzy hat gesagt…

puh - ich lese diesen Horror erst verspätet. Jetzt, wo er Gott sei Dank schon fast überstanden ist.

Weiterhin alles alles Gute für alle Beteiligten!