Um 10.00 Uhr vormittags gibt es an einem grauen nasskalten Ferientag wie heute im Tropical Island keine Liegen mehr. Das macht ja auch nichts, ich will sowieso lieber im Sand sitzen und Vincent auch...aber so ein Stuhl, auf dem man trocken und sandfrei was ablegen kann, das wäre schön. Ah ja, da steht einer und ich frage die in der Nähe stehende Frau, ob ich den da wegnehmen kann. Sie guckt mürrisch. Ich sage ,dass der ja noch frei ist und ich ihn gebrauchen könnte, da ich keine Liege abbekommen habe und mit dem Baby wäre das schon schön: Ja, faucht es mir entgegen, sie sei schließlich früh aufgestanden und deshalb hat sie nun auch eine Liege. Alles klar, wir sind zwar nicht auf Malle aber immer noch in Deutschland und da muss man sich seine Liege eben schon VOR dem Frühstück sichern. Nun, ich kann kämpfen wie eine Löwin und ziehe kurzerhand mit dem Stuhl 2 meter weiter.
Ich war das erste mal in diesem Tropical Island. Eine riesengroße Schwimmhalle mit vielen Palmen. Von außen ist es eindrucksvoller als von innen, diese riesengroße Halle zum Bau von Zeppelinen, wirklich beeindruckend. Drinnen ist es dann nicht unbedingt ein Südseeparadies aber vielleicht ein 3-Sterne-Hotel irgendwo auf den Balearen. Und weil es so ist, könnte ich für dieses Foto meinen Großen so gerufen haben: Friedrich, komm ma her, mach mal ein schönes Foto von Mama und deinem Bruder, hier am besten vor den Wolken auf der Fototapete, datt sieht so schön echt aus.
Echt sehen auch die wie Ölsardinen vor dem Strand aufgebauten Liegen aus, an der Südsee. Wir hatten unser Lager aber nicht an der Südsee sondern an der Bali-Lagune aufgeschlagen, nicht so einsam wie die 'Blaue Lagune' aber etwas stiller eben doch. Da hat mein großartiger Vincent fast 7 Stunden in Freude und Zufriedenheit verbracht. Er hat im Sand gespielt und sich gewundert, wie der Sand ausseinen Fingern rieselt, der neu erstandenen Schwimmring war der Hit und auch Badelatschen können Spielzeug sein. Beim Baden hatte er die Schwimmringe der größeren Kinder so bewundert, wollte die immer anfassen, da musste ich einfach einen für ihn kaufen. Wir waren auch in der Halle , nein dem Tropenparadies spazieren und wieder spielen, ein ganz wenig essen und er hat nicht einmal ansatzweise geknatscht, er hat auch nicht geschlafen aber bei solch guter Laune brauch er das dann auch nicht. Er war einfach nur toll und ich hatte vorher solche Bange, wie ich diesen Tag da rumkriege, der vor allem Friedrichs Herbstferienerlbinisbadetag war. Der hatte mit seinem Freund auch seinen Spaß und kam nur zwei drei mal nach uns schauen und natürlich zum Picknick.
Fröhlich und auch müde zogen wir am Ende alle wieder los, gut so, denn schöne Tage müssen auch vorbei sein, Lust, dort zu übernachten hätte ich keine, kann man aber, es gibt Zelte oder man schläft einfach am "Strand". Beim Anstehen an der Kasse (man bezahlt beim Verlassen der Anlage) schlief er dann selig ein, auch schön. Er ist schon so lange nicht mehr im Tuch eingeschlafen, so ein richtiges Muckelbabay war er mal wieder.
Und erstmals gibt es Videos, bei dem einen muss man leider den Kopf schieflegen...aber naja.
Nach einem Tag ohne großartige Essens-oder Trinkegelüste ruft der kleine Mann dann heute mal wieder im 30-Mintentakt: Mama, komm mal, ich hab noch Durst!
Mal wieder ein Rückblick, oder zwei, denn in der Rückblende gehören die Bilder ja zusammen.
Als ich mit Friedrich schwanger war, da war ich auf Sizilien im Urlaub. bei Solemar Sicilia . Ich fuhr damals allein mit der Bahn von Berlin bis nach Palermo, fast 3 Tage lang. Alles war so sorglos jugendlich, dass es mir wie die beste Zeit meines Lebens vorkommt. Vier Tage machte ich Halt in Rom und lief mir die Füße wund, machte Fotos und schrieb Postkarten, war im Vatikan und stand andächtig benommen vor dem Apollo von Belvedere, den Raffaels und Michelangelos, so wie es sich für eine Studentin der Germanistik und Kunstgeschichte ziemt. Und ich war wirklich hingerissen. Ich bewunderte aber auch die Bellini-Figuren in der Laterankirche in Rom. Ich kannte Rom schon, ich war zwei Jahre vorher schon mit Lars da, aber ich bin ein Mensch, dem vor allem ein Wiedersehen Freude bereitet und erst so richtig begeistert. Nur mit Sizilien war es anders, das war Liebe auf den ersten Blick, Ich lebte in einem kleinen Dorf, Aspra bei Bagheria, nicht weit von Palermo mit 3 anderen Mädchen in einer Ferienwohnung direkt am Golf und wir belegten alle einen Sprachkurs. Wir machten Ausflüge nach Palermo, Segesta und die nähere Umgebung, aßen das Eis von Simone, dem besten Gelatomacher von Aspra und lagen nachmittags in der Sonne. Eines Morgens sind wir zu viert zum Fischmarkt gelaufen, ich weiß gar nicht mehr, wie der Ort heißt, aber wir liefen fast 3 Stunden. Und meine Güte, da lagen sie, die Schwertfische, Thunfische und auch Haie, es gab wildes Gestikulieren und Feilschen und komisches Gucken, was wir Mädchen denn dort eigentlich zu suchen hätten. Damals gingen nämlich Mädchen über 12 entweder mit ihren Eltern oder ihrem verlobten vor die Tür, jawohl. Mein Bauch wuchs damals sichtlich, alles war so leicht.
Markttreiben in Palermo
auf dem Fischmarkt
Die Besitzerin der Schule hieß Maria, wie beinah alle Frauen dort und sie bekam in der Zeit, die ich dort verbrachte ihren dritten Sohn, Fabian, vorher zeigte sie uns noch ein zwei Geheimnisse der sizilianischen Küche. Als der Urlaub vorbei war, verabredeten wir, dass ich unbedingt wiederkomme, wenn mein Kind groß genug für eine solche Reise ist.
Es hat 11 Jahre gedauert, bis ich wieder da war und es war so wunderbar, dass alles noch genauso war, Simone erkannte mich sogar wieder, das fand ich echt verblüffend. Friedrich war begeistert, unsere Wohnung lag dierekt an der Felsküste, ideal zum Schnorcheln und Schwimmen, in einer Nachbarwohnung gab es gerade Katzenbabies...was will man mehr. Unsere Reise führte uns wieder über Rom, von wo wir mit der Fähre anreisten, sehr abenteuerlich.
Friedrich mit den Kätzchen
Wenn ich im Süden im Urlaub bin, dann mache ich wenigstens ein Bild mit einer Eidechse. das hier ist die Eidechse, die in der alten griechischen Ruinenstadt Solonunt wohnt. Von dort kann man so wunderbar über das Meer schauen. Der Fussel da oben rechts ist auf allen Bildern dieser zZit, leider lag er auf der Linse, und zwar so lange, wie dieser Apparat im Einsatz war.
Schön ist noch diese Geschichte: Lise, eine Amerikanerin wohnteüber uns, lernte italienisch, weil sie allein mit Lieferanten sizilianischer Produkte verhandeln wollte, sie war Köchin, hatte sich zuhause gerade von ihrem Mann getrennt. in dem urlaub lernte sie Franco kennen, der Sohn des Fleischers aus Bagheria, wir nannten ihn ganz den Gepflogenheiten der Mafia entsprechend 'Franco the Butcher'. Anderthalb Jahre später flatterte eine Einladung zur Hochzeit in meinen Email-Kasten und nur wenig später die Bilder einer traditionellen sizilianischen Hochzeit. Romantisch, finde ich.
Also ich weiß ja nicht, was ihr da so macht, gerade an einem Sonntag 10 vor 5, aber ich bin wach, Vincent auch oder ist es umgekehrt, Vincent ist wach und ich auch. Ich habe die bunten Bauklötzer in einer Eierpappe versteckt und die findet er gerade, brabbelt und juchzt so vor sich hin. Am tollsten, egal zu welcher Tageszeit ist der Schneebesen und der Einerkuchenwender, die kann man auch aneinanderschlagen oder auf den Marmor klopfen, das ist so richtig schön laut im Schmerzbereich der Mama, aber wir sind ja im Wohnzimmer, da sind die Geräusche gedämpfter. Lustig sieht es auch aus, wenn er Dinge hinter sich versteckt, eine halbe Drehung macht und sie dann wieder findet, überhaupt kann er richtig toll spielen, bis er nicht mehr kann und dann kann er so richtig gut rufen, kommt ins Tuch und beschaut die Welt wieder aus Mamanähe . Seine Knopfaugen sind im Moment auch sehr oft nach oben gerichtet, denn da hängen Lampen, mindestens so bestaunenswert wie der schiefe Turm von Pisa. Wenn man als Vincling mit den Knopfaugen ganz lieb guckt, dann darf man sie auch antippen, grandios, echt grandios.
Ich freue mich schon auf nachher, da gibt es noch mal ein Nickerchen, das ist dann wieder eine Stunde, die es gibt, ganz real und so.
Gestern gab es mal einen Rüffel vom großen Sohn. Er isst ja wirklich gern scharf, gern asiatisch, aber wenn ich ihm eine Kartoffelsuppe verspreche, dann soll die gefälligst auch auf den Tisch. Bei uns heißt das: Kartoffeln, Suppengrün und am Ende noch Bockwurst. Jawohl. Gestern aber hielt ich mich für was besonderes, ich stand vor dem großen Topf und sah von weiter weg, wie ich den Pürierstab nahm, das ganze Gemüse zu einem Brei zerhäckselte, dann nahm ich das Currypulver und den Ingwer und streute kräftig ein, als ich nun schon mal so weit war, gab es noch einen Schuss Kokosmilch dazu und dann noch Chili....und plötzlich war es wieder scharf und schmeckte wieder nach thailändischem Curry. Schon lecker...aber eben nicht das Erwartete. Die Würstchen wollten dann auch nicht mehr passen, eigentlich wären nun Garnelen gut gewesen aber die hatte ich nicht, also gab es Kartoffel-Curry-Creme pur. Aber so soll ich nicht wieder überrumpeln, ich meine, man muss sich doch wohl wenigstens auf Kartoffelsuppe verlassen können, oder?
Wir haben lange ein Haus gebaut, den ersten Stein für das Haus, in dem wir nun alle zusammen leben habe ich geschleppt als ich zarte 17 Jahre alt war. Es gab viele Baupausen, in der Zeit, als wir in Berlin waren, wurde fast nichts geschafft und zwischendurch war mal das Geld alle und so sind runde 12 Jahre vergangen, bis das Haus dann bezugsfertig war.
Manchmal habe ich es schon nicht mehr geglaubt und manchmal wollte ich es gar nicht mehr haben. Es ist so, so eigen, so ohne Kompromisse und ich bin kein besonders geduldiger Mensch und hätte zu manchen Zeiten Kompromisse sehr wohl akzeptiert. Es gibt ein wunderschönes Treppenhaus in Eiche, die Dielung im Wohnzimmer und im Eingangsbereich ist ebenfalls in Eiche verlegt, der Marmor, der aus Schlesien und von der Bauhütte des Parks Sans Sauci stammt liegt in der Küche und das Parkett für die Kinderzimmer wurde einst in einer Turnhalle rausgenommen, neu verlegt und geschliffen, geschliffen, geschliffen. Die Dachsteine sind antik, sie wurden von einem alten Kuhstall runtergenommen, hier viele Jahre gelagert dann gesäubert und auf unserem Dach verlegt und mit Mörtel zusammengefügt, in Handarbeit, wochenlang. Die Fenster sind nach holländischem Muster ebenfalls selbst gebaut, der äußere Flügel öffnet nach außen und der innere eben nach innen. So drückt der Wind die Fenster zu und nicht auf. Im unteren Wohnbereich gibt es 12 dieser großen Doppelkastenfenster. Das Haus ist ein Fachwerkhaus, 3 Monate hat Lars daran gezimmert (oder war es länger) und irgendwann kam dann der große Tag, es wurde gerichtet. Ich bin noch immer beeindruckt, wenn ich das Bild sehe. Es ist Abend, endlich steht so ziemlich alles, beim letzten Licht noch schnell das Bild gemacht.
Was man hier nicht sieht, jeder sichtbare Balken ist von Hand mit Rosen beschnitzt, wie auch der Hauseingang aus rotem Mainsandstein. Es haben Freunde und Familie geholfen und ich erinnere mich noch genau, wie am Ende einer sagte: danke, dass ich hier dabei sein durfte. Ich habe es ja eine Zeit lang verleugnet vor mir selbst, aber ich möchte nirgends anders wohnen, hier ist meine Familie zuhause.
Hier noch der fertige Ostgiebel vom Garten aus fotografiert.
Wenn ich eines Tages 70 bin, dann wird auch der Garten das Haus angemessen eingewachsen haben, damit kann ich mich nur leider schwer abfinden.....aber es ist nun mal so, dass Gras nicht schneller wächst, wenn man daran zieht.
Im Schlaubetal läuft man jetzt bald los. Ja, es ist Wehmut da, Wehmut, dass es nicht gereicht hat, dass ich noch immer nicht ins Laufen gekommen bin, dass ich zwar viel mit meinem Sonnenbaby auf dem Rücke spazieren...ähm walken...gehe, die Zeiten aber so miserabel sind, dass auch an eine Teilnahme im Walking-Bereich nicht zu denken war. Es geht nicht alles, bei anderen geht manches besser. Ich glaube Meike hat da Lösungen gefunden, ich irgendwie nicht. Wenn ich mal wieder laufen werde, dann wird es wirklich ein Neuanfang, vielleicht ist das aber auch gut, so schiele ich dann noch weniger auf die alten Zeiten.
Ich weiß noch, wie alles anfing, ich lief los in den Schuhen meines Sohnes, um zu sehen, ob es geht und es ging gut und ich war sofort süchtig, auch wenn die Gesundheit nicht immer gut mitspielte. Die schönen Läufe in Potsdam, in Berlin, der Röntgenlauf, er so überaus überraschend und kurzweilig war.
Wenn ich mit Vincent unterwegs bin, dann verliere ich oft Tempo, es ist einfach schön, ihn auf dem Rücken zu wissen, er kuschelt sich an meine Schulter oder an den Nacken, brabbelt und brummt während ich ihm Windräder erkläre. Manchmal fürchte ich, dass diese Ungetüme für Alpträume in seinen immer noch extrem unruhigen Nächten führen. Wir erinnern uns an Don Quichote, der die Windmühlen für Riesen hielt und mit dem Schwert gegen sie kämpfte. Vincent liebt den Wald, er liebt Blätter, wir müssen dann anhalten, damit er sich eines pflücken kann und ich muss dann aufpassen, dass er es nicht verspeist. Er interessiert sich für alles, wenn ein Radfahrer oder gar ein Auto vorbeikommt, dann versucht er mich "beiseite" zu schieben, damit er freie Sicht hat auf die Dinge, hat die da so passieren. Das alles ist wunderschön. Wir waren auch schon Pilze sammeln, wie Lotta zog ich los, in der einen Hand einen Korb in der anderen Hand den Hund (also die Leine), auf dem Rücken das Baby. Ganz langsam bewegten wir uns im Wald, von Pilz zu Pilz eben, Vincent schlief auf dem Rücken ein, die Sonne glitzerte durch den offenen Kiefernwald. So viel verträumte Ruhe. Macht das alles gut. Ja natürlich tut es das. Aber gerade jetzt, wo ich an die bunten Buchenwälder im Schlaubetal denke und daran, dass ich eigentlich jetzt spätestens wieder voll da sein wollte, dann ist da eben etwas Wehmut. Alles hat seine Zeit, und Vincent wird groß werden, zu schnell wahrscheinlich und ich werde wieder laufen, ruhiger, nicht mehr so umtriebig sicher, alle Dinge verändern sich, das ist das einzig Gewisse.
Ich drehe mal die Zeitmaschine 20 Jahre zurück und erschrecke mich auch ein bisschen, dass ich so weit kurbeln muss. Also damals war Mandy 15 Jahre alt und fuhr noch immer mit Mama und Schwester in den Urlaub und da sie damals ein junges Mädchen aus der DDR war, ging es vorzugsweise an die Ostsee. Naja, das hat sich eigentlich gar nicht wirklich geändert. Hm. Wir verbrachten den Urlaub in Göhren auf Rügen. Meine Mama hatte einen Bungalow auf dem Zeltplatz ergattert. Ich weiß noch wie wir loszuckelten: mit dem Bus aus unserem Dorf nach Potdsam, dort zum Bahnhof laufen und dann mit dem Zug bis Stralsund, da noch mal umsteigen und dann weiter bis Göhren. Meine Mama hatte an dem Tag der Anreise heftige Schulterschmerzen, so dass sie nichts tragen konnte und das Gepäckgeschleppe irgendwie an mir klebenblieb, meine Schwester war erst 10 Jahre alt. Das waren dann die Minuten mit kochender Wut auf meinen Vater, der gemütlich mit dem Auto andere Leute und andere Kinder in den Urlaub schaukelte. Ja und viel mehr weiß ich nicht mehr.
Lars und ich waren damals schon zusammen aber in dem Alter durfte ich selbstverständlich nicht mit Freund in den Urlaub, wahrscheinlich schrieb ich ihm eine Karte. Bestimmt schien die Sonne und ganz bestimmt hatte ich katastrophalen Sonnenbrand. Ja ich glaube, es war das Jahr, in dem der Sonnenbrand so stark war, dass die Oberschenkel dreimal gepellt und wieder verbrannt waren und dass ein häßliches Muster gab, aber genau weiß ich es nicht mehr. Nun ja, es war der Sommer 1988...sie war 15 und Farbe auf Fotos gab es nur im Westen.
Ich habe ein Heilmittel gefunden, nach der Beschreibung in Youtube ist es wohl so, wenn man täglich mitmacht, schwinden alle Leiden! Also mitgesungen und gute Genesung!!!
Ob die echt sind, weiß ich nicht, ich weiß es wirklich nicht!
der Plumser geht rum, er geht um den Kreis, dass niemand was weiß. Wer sich umdreht oder lacht, kriegt die Hucke voll....
Aber so ist es hier gar nicht. Denn es ist auch nicht der Plumser der umgeht, es ist ein Award und nun kam er zu meiner allergrößten Freude auch zu mir. Ich habe einen Award bekommen von Jassi. Ich fühle mich geehrt. Ich will ihn erstmal nur für mich behalten, das klingt sicher egoistisch, nicht besonders sozial, naja, was soll ich sagen, so ist es sicher auch. Aber so oft kriege ich keine Trophäe, so dass ich sie einfach ein paar Tage für mich haben will, dann sehen wir mal weiter.
DANKE liebes Publikum, werft ruhig mit Blumen, ich kann das vertragen, DANKE und viele Küsse zurück.
Naja, eigentlich haben die Fotos nur 3 Jahre hinter der Windschutzscheibe gebrutzelt, bevor sie dann doch noch im September diesen Jahres entdeckt und entwickelt wurden. Sieben ist aber eine noch viel märchenhaftere Zahl als die drei, die sieben Zwerge wohnen hinter den 7 Bergen und sieben Schwäne muss die Schwester retten. Obwohl es natürlich die drei goldneen Haare des Teufels gibt und die 3 goldenen Äpfel der Hesperiden, die hat der Herkules geholt.
Wie dem auch alles sei, die Fotos sind für uns natürlich spannend, weil sie so spät auftauchen. Gemacht sind sie in Venedig im Sommer 2005, sicher nicht unser romantischster Urlaub aber spannend wie immer. Die Farben haben sich auf merkwürdige Weise verändert, alles wirkt ein bisschen überdreht wie in einem Film aus den 50er Jahren, wie Technicolor. Ich hoffe, dass das doch ein wenig rüberkommt bei den eingescannten Exemplaren. Sie wirken auch eher wie Collagen. Die Menschen sind in ein Vendig-Himmel-Hintergrund eingeklebt, allescheinen die Bodenhaftung verloren zu haben und schweben etwas. Die Bilder waren einfach allemal eine Überraschung und der große Kreuzfahrer war wirklich ein merkwürdiger Anblick auf dem Canale Grande. Friedrich und ich sind auch einmal zu sehen, Gott sei Dank hat niemand die anderen Personen über uns rüber geklebt.
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Das Kramen in alten Fotos ging weiter, die Fotos wurden immer älter und da sie nicht auf dem PC rumliegen sondern im Schrank, hat Lars mal alles durchgeguckt und den guten alten Scanner bemüht und gestern abend dann gescannt und gescannt und gescannt. Ja und nun weiß ich nicht, wo ich anfangen soll.
Vielleicht in Berlin an. Ich habe zwei Jahre in Berlin gewohnt und studiert, erst in Mitte und dann im Friedrichshain und überallhin begleitete mich mein Hybiskus. Die Wohnung im Friedrichshain bestand aus einer Küche, einem Flur einem winzigen Klo und einem riesengroßen Berliner Zimmer, 8 meter lang und 4,50 meter breit und genauso hoch war auch die Decke. Diese Zimmer haben nur ein Fenster sehr groß und meins schaute auf einen ziemlich großen Hinterhof. Ich liebe Berliner Hinterhöfe, es lebt sich viel ruhiger dort und oft gibt es auch Leben. Auf "meinen" Hinterhöfen gab es immer Werkstätten, erst eine Tischlerei und dann eine Schlosserei. Lars hatte ein Hochbett gebaut, richtig mit Treppe und den Winter verbrachten wir da oben, denn das Zimmer war weiter unten nicht warm zu kriegen. Es gab nur einen alten kleinen Bullerofen, die Küche war nur über einen Beistellherd zu beheizen, das Klo gar nicht...naja. Mein Studentenleben dort endete am 8. Dez. 1993, ich verließ das Hochbett halb acht und fuhr mit dem Taxi in die Klinik, bekam mein Kind und kehrte nie wieder dorthin zurück. Von der Klinik zog ich aufs Land, Lars kam 2 Wochen später hinterher, der Hybiykus kam mit, leider verschied er dann irgndwann doch wie alle meine Zimmerpflanzen.
Gott sei Dank waren Anja und Helena heute mal wieder da. Gott sei Dank, denn Anja hat phänomenal leckere Schokecookies gebacken und Gott sei dank auch mitgebracht. Die Kinder haben wunderbar mit einem schönen Pappkarton auf dem Küchenfußboden gespielt und wir konnten Gott sei dank unser Wok-Gemüse derweil verschlingen. Auf unserem Spaziergang heute hat es unglaublicherweise Gott sei dank mal nicht geregnet. Das ist wirklich ein Wunder, denn das tut es sonst schließlich immer. Und das Kaffeekränzchen im verschlafenen Lehnin war einach lustig und es gibt mittlerweile auch schon solche Errungenschaften wie Latte Macchiato mit Vanille-Aroma hier auf dem Dorf, Gott sei dank, denn nun weiß auch ich, wie lecker das ist.
Es war einfach ein schöner Tag mit den tollen Babies. Helena robbt nun endlich fleißig durch das Zimmer und das sogar im Ballkleid. Vincent rutscht auf dem Po hin und her und fragt sich noch staunend, wie das wohl möglich ist. Natürlich sind die beiden süß, vor allem, w nn sie sich das Spielzeug aus der Hand nehmen und manchmal sogar wiedergeben, sich beobachten und irgendwie auch verständigen. Gott sei dank hatte Anja den Fotoapparat dabei, so gibt es auch mal wieder Fotos. Was für ein schöner Nachmittag!
Ich jammer nicht, ich sage nur mal, dass sowohl mein Fotoapparat caputt ist, ja der neue und mein PC mal wieder abgeschmiert ist und ich deshalb in den paar alten Fotos rumwühle, die auf dem alten PC eben so rumliegen und darum eben auch alte Fotos zeige. Das hat dann aber wirklich was von dem fast vergessenen Fotoalben rauskramen: Weißt du noch, damals in Venedig, die kalkweiße Kellnerin, die mit ner Kippe im Mund die Nudeln servierte und weißt du noch, wie heiß es war und weißt du noch...
Also heute alte Fotos: als erstes noch was von der Daniela, wir tauften es mal 'Leni'...weißt du noch, es war ein bisschen kalt und ein Fahrradfahrer kam vorbei mit einem Vizsla und ich habe mich gefreut...jaja
Dann mein lieber Kalman am Kamin, er kroch am liebsten fast rein, er war immer so fasziniert von Feuer, Carlchen ist da etwas desinteressierter, schätzt die Wärme aber sehr. Ja, also Kalman.
Ganz speziell für Anja eine Schildkröte, fotografiert im Tierpark Berlin, den vielleicht keiner besser kennt.
Und Friedrich vor 3 Jahren in Pula/Kroatien, wie fast immer auf einem Ruinenfeld...das kannte er schon...er saß auf einem Steine..
Ich habe etwas beschlossen, und zwar, dass ich etwas tun muss, für mich, für mich und auch für den Hund. Ich will laufen gehen, der Plan hört sich machbar an: Ich bringe das Babykind Vincig rüber zur Oma und zum Opa, die fahren es spazieren und ich schnüre die Schuhe, schnappe den Hund und drehe eine Runde. Ich muss es nur noch mit ihnen besprechen, ein oder zwei mal die Woche wäre ja schon was. Es ist ja auch nicht nur für mich, es ist ja auch für das Carlchen, das so wieder zu mehr Bewegung kommt. Dann habe ich beschlossen, das mal wieder Farbe auf den Kopf muss, vielleicht ein apartes rehbraun oder verruchterweise ein bisschen Rotstich. Warum, naja, ich finde es sehr traurig aber es lässt sich nicht leugnen, ich kriege schon graue Haare. Anfangs sah ich sie alle paar Monate, dann alle paar Wochen und nun alle paar Tage, ich zupfe sie nicht mehr raus. Ich werde nun einfach die chemische Keule ansetzen, ha, die werden sich wundern. Ich habe natürlich auch beschlossen, mich nach jedem Duschen einzucremen und vielleicht mal ein tolles Öl zu verwenden. Ich habe darüber hinaus beschlossen, dass ich zur Erfüllung dieses Vorsatzes NICHT neue Cremes und Öle kaufen werde, denn da der Vorsatz schon des öfteren den Weg in mein Tagesbewusstsein schaffte, und ich ihn damit erfüllte, schöne Dinge zu kaufen, ist der Schrank voll davon. Ich habe beschlossen, das Müsli vom Sommer zu essen und mehr zu trinken, mein bisschen babyfreie Zeit nicht nur vor dem Rechner zu verbringen, zumindest abends nicht, sondern mal eine Häkelgardine anzufertigen, das klingt verrückt, naja, ist es auch, aber meine holländische Küche entbehrt noch des Stoffes und so dachte ich mir, ich könnte mal was nützliches anfertigen, kann ja ruhig Jahre dauern. Ich werde keine Schokolade kaufen und Kekse auch nicht, dafür werde ich mehr Blumen ins Haus holen und die Bücher vom Staub befreien. Das ist ja auch für mich, ich mag Ordnung wirklich sehr und Sauberkeit auch, der Wohlfühlfaktor steigt immens, nur ist es eben nicht immer leicht. Das letzte Nutellatoast meines Lebens ist gerade verdrückt, das kann ja heiter werden. Aber das mit dem Laufen, und den Haaren, das will ich wirklich. Jawohl!
Ist zwar schon ein Jahr alt das Bildchen (Herrgott, wie die Zeit vergeht, so jung kommen wie nicht wieder zusammen, wann sieht man sich mal wieder?) nur der Herbst kommt ja alle Jahre wieder, nicht wahr.