Donnerstag, August 28, 2008

unter 70 und nicht laufen

Ja, so könnte ein mittelmäßig guter Thread heißen, der sich evtl. mit Tempo unter Berücksichtigung des Gewichts beschäftigt. Hier ist es aber einerseits Erfolgsmeldung und andererseits winzige Wehklage. Das Gute ist, ich habe es geschafft, ich habe wirklich das Gewicht vor der Geburt erreicht, also vor der Geburt von Vincent und passe ja auch wirklich endlich wieder in meine Sachen rein...Wickelrock ade!!!
Aber ich laufe nicht. Das ist schade, aber nicht zu ändern. Vincent schläft seit Wochen abends so unruhig, dass ich mich nicht fortschleichen kann. Im Urlaub war es gar nicht denkbar. Die Laufsachen hatte ich ja dabei, aber eigentlich nur, damit wir ein paar Schuhe mehr mitschleppen.
Dabei wäre es so so toll gewesen, wenn ich fit gewesen wäre, denn in der Stadt mit den Fischständen für unsere Verpflegung, dem, die da Paimpol heißt, gab es einen Volkslauf...am Atlantik entlang und durch die hübsche bretonische Stadt. Das wäre es doch gewesen. Zur Auswahl standen 10 km und 20 km und im Städtchen sah man für 2 Tage nur Asics und Nike flanieren. Obwohl ich diese Sitte, schon vorher mit den Schuhen zu prahlen herzlich albern finde. Ich dachte aber bei jedem Asicianer: Ach ja...der läuft wohl morgen. Ich habe es nicht gewagt. Die längste Strecke bisher waren 7-8 km und das ist schon wieder lange her gewesen. Aber irgendwie muss ich Abhilfe schaffen. Mit Babyjogger kann ich nicht laufen, weil es erstens keine geeigneten Wege gibt und zweitens Vincent noch zu klein ist.
Nun habe ich mir überlegt, ob ich nicht das gefühlte Idealgewicht einfach walken schicke.....ja, ich weiß, das klingt komisch, ist aber vielleicht das machbarste. dDafür kann ich mir nämlich das Vinzigbaby auf den Rücken binden und dann geht es los. Dieses Vorhaben hat nur noch einen Haken: ich kann die Bindeweise noch nicht.
In der einen Anleitung heißt es dazu folgendermaßen: Sie legen ihr Kind in das Tuch und schwingen es dann mit einer Bewegung (die wird auf einem Foto gezeigt) auf den Rücken: ich soll bitte was? das Kind schwingen? Nein, das kann ich nicht. Es wird empfohlen, vorher mit einem Kissen zu üben. Aha!
Die Lösung bietet ein anderes Anleitungsheft, das mir nun in die Hände fiel, man setzt das Kind in den Sessel, in dem das Tuch liegt und zieht es sich dann auf den Rücken. Naja, klingt machbarer aber auch hier wird das Üben mit einem Teddy oder Kissen empofohlen. Nun, das werde ich aber in Angriff nehmen und dann walken wir eben. Unter 70!

Sonntag, August 24, 2008

Was sich in Trier begab

Was den Tag der Fahrt nach Frankreich unvergesslich macht ist auch das Datum. Es war der 08.08.08.
Ich bin ein Frühlosfahrer und mit Hund und Baby im Auto ist das auch ganz gut, denn morgens schläft die Rasselbande am besten. Also ich fange mal an.
Das Anfang ist immer unspektakulär, morgen 4.00 Uhr ins Auto gesetzt und ab geht die Post.
Nun, ich fuhr uns gemütlich auf der Autobahn Richtung Trier und bis dahin war alles so ruhig wie sich die Worte hier aneinanderreihen. Auf der Autobahnbrücke in Trier wurde es dann anders:

Lars, was war das eben für ein Geräusch hinten am Auto? Ich weiß nicht, Mandy, fahr mal weiter. Hm, das Auto macht keine guten Geräusche. Mandy, halt sofort an, da ist was nicht in Ordnung. Ja wo denn Lars, wo denn? Hier einfach hier, halt an sofort. Ich bremse und in dem Moment blockieren die Hinterräder. Lars steigt aus und schaut, was los ist. Mandy, das Auto brennt, das Auto brennt. Oh mein Gott, das Baby, das Baby, raus, Friedrich, raus, steig aus, nimm den Hund. Ich muss das Baby rausholen, Vincent, los. ich schnall ihn ab, abschnallen, der Gurt klemmt. Mein Gott, mein Baby hängt fest. Gut, er ist ab, raus, raus. Wo ist das Handy? Ah, eine Brüstung mit Weg dahinter. Vincent drüberstellen. Friedrich, wo bist du, Friedrich, reich mir den Hund, wo ist die Leine, Lars, mein Gott, es brennt, das Kind weg, alles weg, haben wir denn das Handy dabei, ich hab Angst, ich hab Angst.

Ich habe dann Kind und Hund in Sicherheitsabstand gebracht. Lars hat einen Bus angehalten, der einen Feuerlöscher hatte und das Feuer war dann aus. Bis dahin hat er versucht mit dem Getränkevorrat zu löschen. Kurz danach kam die Feuerwehr, die Polizei und wir haben das ganze Gepäck hinter die Brüstung geschmissen und später wieder eingeladen. Eigentlich hätten wir gar nicht mehr ans Auto gehen sollen, wir hatten wirklich Glück im Unglück. Komischerweise schlief meine Baby prächtig auf der zugigen Brücke in Trier. Ich war noch nie so panisch, wirklich unter Schock. Das hing einfach damit zusammen, dass ich sowieso mit gemischten Gefühlen an eine Fahrt nach Frankreich dachte, der Schreck sitzt noch immer tief, als mir vor nunmehr 6 Jahren ein Franzose in die Seite fuhr und das Auto Totalschaden hatte...ich denke manchmal, dass ich es vielleicht zu sehr befürchtet habe. Jedenfalls war ich so panisch, dass mich mein Sohn irgendwann anbrüllte, ich soll mich zusammennehmen. Ich empfand es als so großes Unglück.
Dann haben wir sehr lange auf den Abschleppwagen gewartet. Irgendwann kam der, nahm auch mich und das Baby mit, das Gott sei dank immer noch schlief. In der ADAC-Werkstatt wurde er dann wach, Stillen, Wickeln auf Bürotischen, naja, so ist das nun mal. Dann um 8.00 Uhr klärte sich für uns, wie es wohl weitergeht. Erst dachten wir, wir fahren einfach nach hause aber als dann klar war, dass wir für 1 Woche einen Mietwagen gestellt bekommen und nur die 2. Woche bezahlen müssen (einen tollen Sonderpreis), da entschieden wir, dass wir weiterfahren. Unser Subaru blieb dort, wird verschrottet, frisch aus der Durchsicht, nach der uns versichert wurde, dass alles in Ordnung sei mit ihm. Aber man steckt eben nicht drinn.
Wir packten dann nur noch das Gpäck um und fuhren nach etwa 5 Stunden weiter, wir fanden einfach, dass wir uns diesen Urlaub verdient haben! Abends um halb acht waren wir an der Atlantikküste, geschafft und müde. Wir waren am Le Mont St.-Michel und dankten diesem Erzengel für den guten Ausgang.
So war das, es war eine Katastrophe und dann begann doch noch Urlaub.

Freitag, August 22, 2008

Bonjour

Kermouster ist eines von gefühlt 34572 Dörfern in der Bretagne, die mit 'Ker' anfangen. Man sollte ja meinen, dass die Phantasie nur eine recht begrenzt Anzahl von Ortsnamen mit 'Ker' erfinden kann...aber ich wurde eines besseren belehrt. Kermouster ist vor allem ein Dorf direkt am Meer, das ist auch Grundvoraussetzung gewesen, um uns als Reiseziel zu dienen.
Außerdem ist Kermoster das blumenbunteste Dorf, dass ich je sah. Die Häuser selbst sind bretonsich aus Stein gebaut, was mir auf Dauer etwas zu finstrig wirkt aber die Blütenpracht der Vorgärten und Gartenzäune ist so überschwenglich, wie es sich eine Mandy nur wünschen kann. Bestimmer in fast allen Beeten sind die Dahlien und die Stockrosen, die aber eine artenreiche Schar bunter Sommerblumen als Untertanen haben. Dieses Durcheinandergeblühe hat mir wirklich ausnehmend gut gefallen. Wenn man über die Steinmauern und bunten Gärten drüberschaut, dann blitzt das blaue Meer mit hunderten kleinen Inseln und Felsriffen bis zum Horizont. Natürlich nur bei Flut, bei Ebbe blitzt es dann eben schlammgrau, dafür gibt es noch mehr Inseln und Felsriffe.



Empfangen wurden im Dorf von Grand-Mère, der Großmutter unserer Vermieterin, deren Haus auch so strategisch günstig an der einzigen Kreuzung des Dorfes steht, dass sie einfach keinen Ankömmling verpassen kann. Jeden Tag schmetterte mir ein jubilierendes Bonjour aus den stets offen stehenden Fenstern entgegen. Ich bewunderte dafür immer wieder ihren prächtigen Topfgarten vorm Haus.

Wir lebten ein paar Tage mit Wind, Sonne, Regen, Ebbe und Flut, alles war spannend und wir alle wurden ein bisschen durchgepustet.



Wir sind wieder zuhause, heil und gesund, Gott sei Dank, denn die Hinfahrt war ein großes Abenteuer, wie erwartet und im nachhinein leider auch wie befürchtet. Doch ich will nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, schon aus Rücksicht auf den Feuervogel.

Mittwoch, August 06, 2008

es geht auf Reisen

Es ist soweit, es ist soweit, die Koffer sind fast gepackt und morgen geht die Reise los. Wohin? Ja wohin denn?

Nach Frankreich, in die Bretagne, dort steht ein Häuschen am Atlantik und das wartet auf uns. Aber morgen geht es nur bis an den Rhein, auf den ich mich ja auch freue und auf alle lieben Menschen, die ich endlich mal wieder sehe. Dann geht es nach Mont Saint Michel, dem Klosterberg im Meer und dann erst zum Haus, es wird ein Abenteuer, wie immer und alle sind dabei.

Bey bey, wir bleiben da zwei Wochen.

Sonntag, August 03, 2008

Freitag, August 01, 2008

ich wäre so gern bio....

Ich wäre wirklich unglaublich gern Bio. Es gibt auch Momente, in denen ich das richtig gut kann, nämlich beim Einkaufen.
Meine Ausflüge nach Potsdam sind nun wieder häufiger, einmal die Woche bin ich immerhin da, meist in Babelsberg, denn dort hat Vincig seine Privatosteopathin. Vor der Behandlung haben wir oft noch Zeit und damit er was sieht, pack ich ihn ins Tragetuch und dann ziehen wir los, letztens auch zum Biomarkt, der wirklich ganz schnucklig ist.
Da stand ich dann in Wickelrock, Treckingsandalen und das Kind im Ökotuch und wählte beim Müsli das Amaranth aus, wegen des Eisengehaltes, logisch...an der Kasse wird bezahlt und dann habe ich zu dem beschriebenen Äußeren auch noch die Papptüte in der Hand, auf der Steht ganz groß: BIO.
Man war ich stolz aber irgendwie hätte ich am liebsten noch ein Schild umgehabt: nein, liebe Leute, ich bin gar kein so toller Gutmensch, wie es hier aussieht. Okay, ich stille mein Kind und trage es auch im Tuch und doch bin ich im Innersten ein Toastfresser. Jawohl.
Ich liebe Toast zum Frühstück, American Sandwich mit Marmelade. Okay, die ist Bio, weil von Oma oder gar von mir gekocht...aber zählt das? Jaja, ich weiß, da in der Tüte ist Müsli, aber es kann sein, dass es in ein paar Monaten dem Biohaufen am anderen Ende des Grundstücks weitere Biomasse zuführen wird. Wer weiß das schon, denn Müsli esse ich nicht so gern, es ist aber nun mal gesund und ich gebe zu, ein paarmal esse ich davon....aber glaubt mir, ich bin nicht der, der ich scheine. Nein, ich liebe Toast und ein Morgen ohne Toast und Kaffee ist ein verlorener Morgen.
All das dachte ich, während all die huldvollen Blicke der anderen Biomütter auf uns ruhten und natürlich auch die abschätzigen Blicke der Blusenträgerinnen...

Aber ich muss noch sagen, dass das Müsli ganz gut schmeckt und ich jeden zweiten Morgen ein kleines Schälchen vor dem Toast esse, wegen des ewig mangelnden Eisens.