Samstag, September 21, 2013

Am Zauberbrunnen

Vincent wollte mir heute unbedingt den Zauberbrunnen zeigen. Der steht zwar nicht in einem Irrgarten, aber im Kreuzgang des Klosters.
Ich hatte am Ende vor allem Augen für meine Kinder. Muss ich auch. Elisabeth war nur am Klettern, über Rosen stolpernd, die Hecken rempelnd und wieder kletternd. Ausflüge entpuppen sich meist als unglaublich großes Wagnis. Wenn ich dann Kinder brav bei ihrer Mama auf der Bank sitzen sehe, dann frage ich mich schon, warum das nicht wenigstens ausnahmsweise bei mir so sein könnte.
Dafür sagen sie halt beide wunderbare Sachen. Eine Mama aus dem Kindergarten, die zwei Mädchen von der Sorte schüchtern und tugendhaft hat, meinte neulich: Naja, für später ist das aber sicher nützlich, wenn man einen starken Willen hat.
Genau!







Dienstag, September 03, 2013

Es war der Sommer, in dem ich fühlte, dass das Leben auch wieder normal werden wird, dass man sich im Urlaub erholen kann, dass es für alles Lösungen gibt. Der Sommer, in dem ich wieder genug Schlaf hatte und wieder begann, mich selbst wahrzunehmen.
Am Ende des Sommers traf ich eine Freundin wieder, die ich im letzten Jahr auf der Kur kennen gelernt hatte. Sie sagte: erst jetzt wird mir erst wirklich bewusst, wie fertig du warst. Jetzt sehe ich den Unterschied, du hattest immer schwarze Augenringe und einen unruhigen Blick. Wir hatten alle unser Päckchen zu tragen, aber du warst wirklich fertig.

Heute bin ich so müde und falle gerade ein bisschen zurück in das Chaos der letzten Jahre. Ich kann nicht immer standhalten, schade eigentlich.

Heute fühle ich mich wieder in alle Winde zerstreut, ganz ohne Mitte und Ruhepunkt, in keinem Moment anwesend, zerstreut eben, in alle Winde.

Der Unterschied ist aber, dass ich es überhaupt als solches wahrnehmen kann.