Mittwoch, Mai 10, 2006

Die Höhle der Schwimmer

Obwohl draußen die Sonne scheint, bin ich hier drinnen und sehe einen Film. Ich sehe einen Film, den ich schon kenne, "Der englische Patient". Parallel lese ich das Buch, das sich aber vom Handlungsverlauf her gar nicht parallel lesen läßt. Aber wenn man die Personen im Buch näher kennengelernt hat, dann weiß man soviel über sie und der Film erzählt noch 1000 Geschichten mehr als ohne dies.
Ich liebe diesen Film, schon weil man die Wüste sieht und Männer und Frauen, die gut gekleidet sind und weil er so voller unerbittlichem Schicksal steckt. Von aller Liebe und aller Schönheit, den Erlebnissen in der Wüste Lybiens und der Suche nach der sagenumwobenen Oase Zazura blieb nichts als ein verbrannter Mann.
Diese Seite habe ich zu den wahren Hintergründen des Buches und zu dem Phänomen lybische Wüste gefunden. Sicher gibt es noch mehr aber ich schaue jetzt erstmal weiter.
...Und nun hat der Graf Almasy die Höhle der Schwimmer gefunden, davor ertönt der Ruf Allah al Aquba, der die Mohamedaner zum Gebet ruft. Das erinnert mich an meine Reise nach Ägypten vor einigen Jahren. Ich mochte das Rufen sehr, das die Menschen daran erinnerte, dass sie einer Gemeinschaft angehören und diese Gemeinschaft im Himmel einen Verbündeten hat, einen Beschützer, so wie die Kirchenglocken zur Vesperzeit eben auch hier.
Die Höhle der Schwimmer....die Wüste war ein großes Meer und statt der Schiffe fahren Kamele in Karavanen darin umher und suchen nach den Resten des Wassers, den Oasen, den Gärten der Wüste. Mich beeindruckt das alles. Und der Anlass all der Suche ist ein Buch, geschrieben vor 2500 Jahren. Das ist doch spannend oder.
Im Film ist nun der große Sandsturm, der die Autos der Expedition begräbt und während des Sturms erzählt Almasy die Geschichten der Winde.
"Es gibt einen Wirbelsturm in Südmarokko, den aajej, vor dem sich die Fellachen mit Messern schützen. Es gibt den africo, der zuzeiten bis in die Stadt Rom vorgedrungen ist...Nächtliche Staubstürme, die mit der Kälte kommen....Es gibt auch den *...*, den geheimen Wüstenwind, dessen Name von einem König getilgt wurde, als sein Sohn darin umkam..."
Mir scheint es kein Wunder, dass die Araber 1001 Geschichte in einem Buch zusammenfassen, es ist nur ein geringer Bruchteil der Geschichten, die in ihnen schlummern und erzählt und erzählt werden.
Graf Almasy liebt Kathrin aber sie ist verheiratet.

Sonntag, Mai 07, 2006

aus der Tagespresse

In Madrid soll man die Nacht durchtanzen habe ich gerade gelesen und wenn man dann noch gehen kann, macht man sich auf den Weg zur besten Currhos-Bar der Stadt, der St. Gines.
Ich war in dieser Bar. Jawohl. Mit Frank und Fidi und Steffen aber nur, weil wir sie zufällig entdeckt haben auf dem Weg zu einer anderen Tapasbar, die an diesem Abend aber sehr enttäuschte. Dort also in St. Gines schmecken Currhos und dazu eine Tasse dicker Schokolade. Es war das allerleckerste, was ich in Madrid in meinen Mund schob. Dass wir die Bar zufällig entdeckten, macht die Sache noch schöner, man fühlt sich ja immer wohl dabei, nicht nur auf den Spuren des Reiseführers getappelt zu sein. Wenn man dann bei einem gemütlichen Sonntagsfrühstück von dem Ort liest, der einem Freude bereitet hat, dann kribbelt das ein bißchen im Bauch. Auch das Foto mit der fliesengeschmückten Bar weckt Erinnerungen an Cafe solo, den man mit einer Pobacke auf dem Barhocker sitzend geschlürft hat. Das alles ist erst eine Woche her.
Auch der Plaza Cibiles und der Plaza Major wird beschrieben, die große Gran Via, die mir da Gefühl gibt, in New York zu sein, wo ich noch nie war, fand in dem Artikel keine Erwähnung, wohl aber das Viertel dahinter mit den Bars und Discotheken.
Noch niemals vorher habe ich eine Stadt so intensiv abends oder in der Nacht erlebt, bisher war ich immer müde und erschöpft von den kulturellen Museumstouren des Tages, die natürlich auch schön sind. Aber so war es auch interessant. Überhaupt war ich erstmals in einer europäischen Metropole ohne intensive Vorbereitung. Und so war ich überrascht, an jeder Ecke überrascht. Ich weiß noch, wie wir aus dem Hotel gingen, irgendwie durch die Gassen durch und dann die Oper sahen, da liefen wir hin und weil das Gebäude nicht soviel zu bieten hat, daran vorbei und dann eben ganz plötzlich und unerwartet öffnete sich der Blick auf den Plaza Oriente. Es haben nur meine Augen geschaut, kein vorbelasteter Verstand hat sich dazwischengemischt und der Platz, an dem sich der Palacio Real vor einem aufbaut, ist schön, fein, mit geschnittenen Buchsbäumen, ein Rondell umgeben von den alten Königen in Stein. Wir überquerten den Plaz und schauten vom Palacio bis zu den Bergen und dem Castilien, in dem die Sonne brennt.
Ich danke also der Zeitung für die Zusammenfassung der Eindrücke.

Freitag, Mai 05, 2006

Letter

Wie kommt man eigentlich dazu, sich für eine Schriftgröße zu entscheiden? Nun, ich würde instinktiv die kleinste gut lesbare Schriftgröße wählen, ich habe nämlich ein wenig bange, dass alles etwas protzig wird, wenn man die Worte in großen Lettern auf den Bildschirm zaubert. Nun habe ich bisher aber nicht die kleinste gut lesbare Schriftgröße gewählt, sondern eben die kleinste, tiny nennt sich diese und das klang meines Erachtens so niedlich und passend für die Dinge, die aus meinem Kopf durch die Tasten hier lesbar werden wollen. Ich habe das geändert und hoffe nun, allen hochgeschätzten Gästen meiner Seite kein Liderzucken mehr zu bereiten.

Donnerstag, Mai 04, 2006

Madrid

Es ist immer eine Freude, einen Vizsla zu sehen. Der leichte Gang, der wache Blick das weiche goldene Fell, alles an den Tieren ist schön. Auch in Madrid macht das Freude, ich weiß das, denn ich bin einem begegnet, am Eingang des Parque de Retiro kam er mir entgegen, freilaufend, eine alte Dame begleitete ihn. Es war ein alter Nobles, im Gesicht schon weiß und doch noch immer mit dem verspielten neugieriegen Blick des Vizslas, den ich von Kalman kenne.
Madrilen
Es ist Sonntag Mittag am letzten Aprilwochenende und ich bin hier, weil ich auf Frank warte, der hier den Marathon läuft. Gleich muß er kommen und dann sind es nur noch 800 oder 900 meter bis zum Ziel. Und hinter dem Ziel, da ist der Rosengarten, unser Treffpunkt.
Ich finde, Madrid ist groß, alles ist groß. Der Palast, die Plätze, die breiten Straßen, alles zeigt, dass hier Macht konzentriert war und ein großes Stück Welt von hier aus regiert wurde.
Die Stadt macht es mir nicht leicht, mich heimisch zu fühlen, sicher auch, weil ich kein Spanisch spreche.
Plaza St. Ana
Am besten gefällt mir der Plaza St. Ana mit der Statue des Lope de Vega, von dem ich vor langer Zeit ein geniales Stück Theater sah auf der kleinen Lehininer Bühne. Auf dem Plaza de Major fühlt man sich ein wenig wie auf dem Piazza Navona in Rom, es ist eben südländisch, ein schön umbauter Platz.
Wir haben uns die Stadt erlaufen und nach 4 Tagen habe ich das Gefühl, alles gesehen zu haben. Die Stadt hat viele Geschichten erzählt und mal sehen, welche wieder ans Licht wollen...so nach und nach eben.
Eines weiß ich aber schon. Am besten geschmeckt haben mir die Patatas Bravas, ein so einfaches Gericht, dass es in den einfachsten Bars am besten ist. Und dort, wo auch die Spanier gern sind, gefällt mir die Stadt am besten, doch nie so sehr, dass ich bleiben möchte.

Rosaelda

Ein Rosengarten ist immer eine Reise wert und auch einen kleinen Fußmarsch durch den Retiro-Park in Madrid. Anfang Mai blühen dort schon Rosen, nicht alle aber doch genug, um einen Eindruck von der Anlage des Gartens zu bekommen. Er ist klassisch im Rondell angelegt und zeigt viele Edelrosen aber auch alte Rosen sind dabei und so duftet es eben auch. Schade fand ich, dass es keine Schilder mit den Namen der Rosen gibt, so sieht man dann nur was man kennt. Fast nur....auf dem Foto gibt es eine magentafarbene Kletterrose, die fast stachellos ist und einen schweren Duft verbreitet.
Sie war für mich die Diva des Tages, namenlos und schön.