Dienstag, Februar 20, 2007

Edle Wilde

Ich habe einen Film gesehen, einen Film mit Tom Cruise. Es war der Film "Last Samurai". Der Film war viel besser, als ich es vermutet hätte. Ich weiß nicht, ich erwarte von Filmen, die ich nicht kenne immer nicht so viel. Oftmals habe ich keine Lust, mir unbekannte Filme zu sehen, man weiß nicht, was einen erwartet und man könnte enttäuscht werden. Nun, dieser Film enttäuschte mich nicht, er überraschte mich.

Erzählt wird eigentlich die alte Geschichte vom Edlen Wilden. Der Edle Wilde ist seit der Aufklärung etabliert in der Literatur, der Oper und dem Schauspiel. Er begegnet uns in Lessings " Nathan der Weise" als Jude, als Scheich in Mozarts Oper "Die Entführung aus dem Serail" und am nachhhaltigsten in den der Edlen Rothaut der Karl May Romane. Ja und in dem Film des heutigen Abends begegnet uns der Edle Wilde in den Samurais des alten Japan.

Ich finde es immer sehr bedauernswert, wenn alte Bräuche untergehen müssen, aber es gibt manchmal eben kein Entrinnen. Man kann um die alten Ideale kämpfen, bis zum bitteren Tod und dann kann man in den Filmen darüber sehr weise Sätze sagen. mich hat ein wirklich irrer Satz bewogen, mal wieder an den edlen Wilden zu denken.

Also Tom Cruise kämpft an der Seite des letzten Samurais Katsumoto und der fragt, ob denn ein Mensch sein Schicksal abwenden könne, worauf ihm Tom Cruise eine Antwort gibt und jetzt kommt es:

Der Mensch tut was er kann, bis sich sein Schicksal offenbart.

So ist das, manchmal ist es der Tod, manchmal nicht. Ein ganzer Film um diesen Satz. Ich fand das sehr spannend. VIelleicht habe ich noch mal irgendwann die gelegenheit, dem Satz viel Zeit zu widmen, verdient hätte er es.

Sonntag, Februar 18, 2007

Vorfrühling

Wenn die Sonne scheint und die Vögel zwitschern, der Specht hämmert und auch die ersten Frühblüher ihre Köpfchen rausstrecken.....dann ist Vorfrühling. Nein, nicht im Wienerwald, obwohl, vielleicht auch da. Aber ich bin nicht da sondern wie eigentlich immer in Potsdam. Und dieser Vorfrühling in Potsdam, der nimmt geputzte Menschen und sät sie gleichsam in den Parks und Gärten aus. Natürlich werden nicht irgendwelche Menschen gesät, nein es sind vor allem Großstädter, Berliner und er nimmt reichlich. Schon am Vormittag suchten sie Parkplätze als hervorragende Ausgangspunkte für den Spaziergang entlang der Schlösser und noch immer festverpackten Wasserfontänen. Diese Menschenfülle ist beinah beängstigend, denn was soll den erst werden, wenn die Saat aufgeht und im Mai alles noch voller wird. Da mag man als Eingeborener gar nicht daran denken. Man sollte aber an Ausweichspazierwege denken. Die müssen entdeckt werden, eventuell sogar für etwaige Läufe vermessen werden. Ja und darum gab es heute einen Ausflug. das Motto: Raus aus Potsdam und auf Schlösser und Gärten nicht verzichten.

Für uns entdeckt und ins Herz geschlossen haben wir Schloss, Park und Dorf Marquardt. Eigentlich würden wir da sogar gern wohnen. Marquardt ist ein Landschloss etwa 10 km vor den Toren Potsdams. Es liegt sehr idyllisch an einem See. Es ist still dort, verwunschen. Das Schloss selbst ist noch immer nicht hergerichtet. Irgendwie ist das Schloss zwar schon entdeckt, aber niemand kümmert sich recht um diesen wundervollen Bau. Der Garten ist wie fast alle Gärten hier von Peter Joseph Lenné angelegt und fügt sich an die Feldfluren an, die wiederum die natürliche Erweiterung der Potsdamer Parklandschaft bilden. Schön ist es dort unter dem uralten Baumbestand, der wiederum überwuchert ist von Efeu und bizarre kleine Brückchen verbinden die kleinen Teiche und Kanäle. Dabei ist es so ländlich. Man betritt den Park und sieht Nachbars Hühner scharren. Es gibt auch hier ein paar Spaziergänger, aber es ist einfach unglaublich entspannt.

Das war eine schöne Entdeckung. Nun muss noch mit dem Rad erkundet werden, ob man da sogar hinlaufen kann und schwuppdiwupp hätte man eine schöne Langstrecke.

Demnächst werden die Wirtschaftsgebäude im Park ausgebaut, dann kann man da wohnen und das werde ich sehr genau beobachten. Wohnen im Park am See mit eigener Wiese. Großartiger geht es kaum. Ich gelobe, rechtzeitig die geeigneten Rosen für das Gerankel zum Turmzimmer auszuwählen.