Dienstag, Dezember 13, 2011
Und was bist Du?
Sag mal, bist du ein Eichhörnchen?
Nein!
Eine kleine Maus?
Nein!
Bist Du etwa eine Libelle?
nein!
Was bist Du dann???
eine Lisi!
Freitag, Dezember 02, 2011
Himmelsleuchten
Spät nach einem Essen beim Griechen in der Stadt nach hause zu kommen, das ist für mich so etwas fremdes geworden, dass ich mich auf der Fahrt nach hause beinah wie ein junges Mädchen nach einer durchtanzten Nacht fühlte, müde aber zufrieden mit der Welt und doch nicht müde genug, um gleich schlafen zu gehen.
Ich war also seit mehr als dreieinhalb Jahren abends das erste mal weg, mit Kolleginnen zum Essen. Und bin nun auf der Fahrt beim Blick in den Nachthimmel in eine glückliche Melancholie verfallen, die mich immer anregt, etwas zu schreiben. Dazu kam noch, dass im Radio ein Hörspiel lief, in dem sich Kleist und meine so gschätzte Caroline von Günderode begegneten. Caroline trug ihren Dolch schon bei sich und Kleist war des Lebens müde.
Und auch das ließ mich jung sein, eine Studentin, die 3 mal die Woche nachts aus dem Theater kam und in ihrer Hinterhaus-Mansarden-Wohnung bei Kerzenschein Shakespeare und Schiller las, laut für sich und am liebsten alle Nachtluft aus dem Himmel hinaus in sich hinein geatmet hätte.
Lebt man nur wahrhaft, wenn man sich so fühlt? Wenn das Leben in Poesie aufgeht? Wenn der Wein dazu beitrug? Wenn man weiß, dass man niemals alt sein wird sondern ewig jung, immer die Gleiche, bei den Göttern wohnend, droben, in weißen Gewändern, dann und wann zur Erde schwebend, im Reigen vereint mit Heroen und Musen, Kinder nährend und den Nacken beugend, immer gewahr, dass die Heimat der Himmel bleibt.
Vorzeit, und neue Zeit
Ein schmahler rauher Pfad schien sonst die Erde.
Und auf den Bergen glänzt der Himmel über ihr,
Ein Abgrund ihr zur Seite war die Hölle,
Und Pfade führten in den Himmel und zur Hölle.
Doch alles ist ganz anders nun geworden,
Der Himmel ist gestürzt, der Abgrund ausgefüllt,
Und mit Vernunft bedeckt, und sehr bequem zum gehen.
Des Glaubens Höhen sind nun demolieret.
Und auf der flachen Erde schreitet der Verstand,
Und misset alles aus, nach Klafter und nach Schuen.
Caroline von Günderode
Ich war also seit mehr als dreieinhalb Jahren abends das erste mal weg, mit Kolleginnen zum Essen. Und bin nun auf der Fahrt beim Blick in den Nachthimmel in eine glückliche Melancholie verfallen, die mich immer anregt, etwas zu schreiben. Dazu kam noch, dass im Radio ein Hörspiel lief, in dem sich Kleist und meine so gschätzte Caroline von Günderode begegneten. Caroline trug ihren Dolch schon bei sich und Kleist war des Lebens müde.
Und auch das ließ mich jung sein, eine Studentin, die 3 mal die Woche nachts aus dem Theater kam und in ihrer Hinterhaus-Mansarden-Wohnung bei Kerzenschein Shakespeare und Schiller las, laut für sich und am liebsten alle Nachtluft aus dem Himmel hinaus in sich hinein geatmet hätte.
Lebt man nur wahrhaft, wenn man sich so fühlt? Wenn das Leben in Poesie aufgeht? Wenn der Wein dazu beitrug? Wenn man weiß, dass man niemals alt sein wird sondern ewig jung, immer die Gleiche, bei den Göttern wohnend, droben, in weißen Gewändern, dann und wann zur Erde schwebend, im Reigen vereint mit Heroen und Musen, Kinder nährend und den Nacken beugend, immer gewahr, dass die Heimat der Himmel bleibt.
Vorzeit, und neue Zeit
Ein schmahler rauher Pfad schien sonst die Erde.
Und auf den Bergen glänzt der Himmel über ihr,
Ein Abgrund ihr zur Seite war die Hölle,
Und Pfade führten in den Himmel und zur Hölle.
Doch alles ist ganz anders nun geworden,
Der Himmel ist gestürzt, der Abgrund ausgefüllt,
Und mit Vernunft bedeckt, und sehr bequem zum gehen.
Des Glaubens Höhen sind nun demolieret.
Und auf der flachen Erde schreitet der Verstand,
Und misset alles aus, nach Klafter und nach Schuen.
Caroline von Günderode
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