Mittwoch, Februar 27, 2013

Makkaroni im Leoparden

Ich lese nach einigen Jahren, die mich irgendwie und im nachhinein unverständlicherweise davon abhielten  "Der Leopard" von Lampedusa. Ein literarisches Vergnügen. Ich frage mich natürlich beim Lesen oft, wie vortrefflich es im italienischen Original wohl ist, das ich aber nun mal nicht beherrsche.
Gerade bin ich bei einer meiner absoluten Liblingsstellen im Buch. Der Fürst von Salina läd zum Diner und lässt die französischen Sitten außer acht lassend keine dünne Suppe sondern eine Makkaronipastete servieren. Und was für eine! Das interessiert mich! Und hier kommt diese Pastetedes Fürsten und des Lampedusa:

" Der Anblick jener riesigen Makkaroni-Pastete verdiente sehr wohl, einem jeden summende Laute der Bewunderung zu entlocken. Das gebräunte Gold der Umhüllung, der starke Duft von Zucker und Zimt, der davon ausströmte, waren nichts als das Vorspiel zu dem Wonnegefühl, das einem im Inneren aufstieg, wenn das Messer die Kruste auseinander riss; zuerst brach ein mit Wohlgerüchen beladener Dampf daraus hervor, und dann bemerkte man die Hühnerleber, die harten Eier, die Streifen von Schinken, jungem Huhn und Trüffeln in der weichen heißen Masse der kleinen, kurzen Makkaroni, denen die verdichtete Fleischessenz eine köstliche Gamslederfarbe verlieh".

Natürlich lässt mich die Beschreibung an sich nicht kalt!
Aber auch anderes finde ich daran interessant. Die Pastete hat eine Glaze aus Zucker und Zimt, das finde ich sehr ungewöhnlich und es scheint doch sehr auf den arabischen Einfluss in der sizilianischen Küche zu deuten. Andereseits lässt es mich aufatmen, denn ich erweise mich gar nicht als allzu barbarisch, wenn ich als letzten Gang eines mittäglichen Nudelgerichtes Nudeln mit Zucker und Zimt esse. Viel Zimt im Zucker.

Mehr zu den Reaktionen der Gäste und was dann folgte, wie es weiter geht undendet mit dem Fürsten von Salina empfehle ich selbst zu lesen. 

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