Ich war im Archipelago!
Das klingt wie ein Versprechen auf handgemachte Pasta alà Mama und einem Latte Machiato zum Dessert nach einem heißen Tag mit Sonnenmilch auf der Haut. Ganz so war es nicht, denn es gab Filet mit Pfifferlingen dazu neue Kartoffeln und als Dessert Pfannkuchen mit selbstgemachter Stachelbeermarmelade nach der Sauna auf einer wunderschönen kleinen Insel aus rosa und grauem Granit, rundgelutscht von der Eiszeit, im Archipel, der Inselwelt im Südwesten Finnlands.
Genaugenommen war ich dort nur die zweite Woche der Ferien. Die Reise begann in Helsinki und vor allem mit drei wundervollen beeindruckenden Tagen auf den Alandsinseln, die schon wieder so weit im Westen liegen, dass man Schweden näher ist als Finnland. Dort wird auch schwedisch gespochen. Die Hauptstadt heißt Mariehamn und die Inselwelt dort ist verbunden durch Brücken, so dass man nur am oft erkennbar Gepräge der Landschaft merkt, dass man schon wieder ganz wo anders ist.
Da will ich auf jeden Fall noch mal hin! Länger bleiben! Das Licht genießen! Die Felsen bestaunen! Ich glaube, ich habe mich noch nie so weit weg von der Welt gefühlt wie dort. Die Inseln sind schwer erreichbar, zumindest von Deutschland aus. Von Turku an der Südwestküste Finnlands fährt eine Fähre 6 Stunden durch Fjorde und an hunderten Inseln vorbei zu den Alandsinseln.
Das Wetter war grandios. Wir erlebten insgesamt so etwas wie einen Jahrhundertsommer in Finnland. Wir verließen Berlin bei Regen und 14°C und landeten in Helsinki bei 27°C und Sonnenschein. Das Wasser war überall warm. Angenehmer als im Süden sind aber die kühlen Nächte und der Seewind, der auch frisch sein kann.
Die zweite Woche verbrachten wir dann auf Elvsö im Archipel. Immerhin gibt es dort Strom, aber sons nichts außer Felsen, knorrige, oft skurile Kiefern, Moose, Flechten, Blaubeeren und das Wasser drumrum. Hier blühten die Kinder auf, fraßen uns fast die Haare vom Kopf. Grandios war eine Bootsfahrt zur Leuchtturminsel Uthö, die wiederum schon wieder Estland sehr nah ist. Ein Traumtag mitten in der Ostsee. Ja und dann gab es die schon erwähnten Pfifferlinge auf Filet mit neuen Kartoffeln bei Freunden nach der Sauna und einem Bad in der See.
Ich will nicht unerwähnt lassen, dass es anstrengend war, zu anstrengend. Eine solche Tour mit zwei kleinen Kindern, davon eines noch komplett unerschrocken auf Stegen oder an Felsklippen, ständige Obacht der Eltern einfordernd, das zerrt an einer Mama wie mich. Beide haben die Hotelaufenthalte nur sehr schlecht verkraftet, der ständige Wechsel der Umgebung in der ersten Woche hat sie überfordert, Vincent hatte Magen-Darmprobleme. Er ist auch so scheu, dass er nicht mal zuhause was isst, wenn unbekannte Menschen im Haus sind, in der ersten Woche aß er also so gut wie gar nicht. Lisi wurde mal wieder zur Vollstillerin, was immerhin Durchfall vermied. Ich war schon auch gestresst.
Aber Goethe sagte mal, auf Reisen gibt es immer Gewinn und Verlust, meist überwiegt der Verlust. Dafür haben wir wunderbare Menschen kennen gelernt, außergewöhnliche Landschaften gesehen und nun nach drei vier Tagen Zuhause überwiegen wieder die schönen Eindrücke. Als Fazit für künftige Planungen bleibt aber trotzdem bestehen: Gardasee in diesem Jahr ist schon storniert und die nächsten zwei Jahre geht es an die deutsche Ostsee oder an ein überschaubares Ziel.
Nun aber noch ein paar wenige Bilder von 1270 auf dem Chip.
3 Kommentare:
Schöne bildern!
Mandy,
weißt Du eigentlich, dass Du 'ne richtige Powerfrau bist?
Danke für die schönen Bilder!
LG Moni
Wow, es liest sich schon fantastisch....und das mit zwei kleinen Kindern...du bist einfach phänomenal! Liebe Gruesse!
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