Auch wenn ich das komischerweise mit dem Fotofrafieren des dazugehörigen Bauches nicht hinkriege (steht weiter auf der To do-Liste) will ich was zu meinem Baby sagen. Es ist nicht leicht, weil es so Gedankenspiele im Kopf sind, die eben schon sehr persönlich sind und ich bestimmt sinnlos daherplappere. Also was will ich sagen?
Vor allem, dass ich mich freue! Dass ich gespannt bin und dass vor allen Dingen!
Wer mich kennt, weiß, dass der Sommer sozusagen mehr als holprig war. Und doch hat da ein ganz winziges kleines Wesen den Mut gehabt, mich zu wählen. Ich hätte den Mut, dieses Wesen ganz bewusst zu wählen sicher nicht aufgebracht, aber es hat sich da reingeschummelt und ich habe die Vorstellung, dass es sich eingenistet hat mit dem festen Entschluss, das Plätzchen nicht wieder zu verlassen, bevor die Zeit eben nicht gekommen ist. Naja, das ist sicher bei allen Babys so, bei dem aber besonders, weil es meins ist. Ja und darum bin ich gespannt, wie der Mensch wohl sein wird, der uns als Eltern gewählt hat.
Die Schwangerschaft war und ist einerseits sehr leicht und andererseits war sie davon geprägt, schwierig zu erscheinen.
Zuerst das Wahrnehmen, was ich zunächst gar nicht konnte, es gab so vieles zu sortieren im Kopf, dann das Anerkennen, dass es wohl so ist. Die Freude hier in meinem Zuhause war grenzenlos, es ist die Aufhebung aller Zweifel, die Erfüllung von alten Wünschen, die nur noch nicht alle Beteiligten so erkannt hatten. Das ist wirr ich weiß, aber näher kann ich es nicht beschreiben.
Da ich nicht mehr so ganz ganz jung bin, werden mir alle erdenklichen Unersuchungen angepriesen, die erste nahm ich mit Freude an, Feindiagnostik, toll dachte ich, das wird feines großes Babywatching, ganz ohne Aufklärung und Bedenken ging ich hin und dann stellte sich heraus, dass für den damaligen Entwicklungsstand nicht alles in Ordnung war, also statistisch geschätzt und mit 80%iger Sicherheit konnte man ein erhöhtes Risiko auf Down-Syndrom feststellen, stark erhöht sogar. Was das bedeutete? Irgendwie nichts und irgendwie einiges. Mein Gefühl sagte mir, alles ist ok, der Arzt riet zum Überdenken der Schwangerschaft. Ich habe mich dann ein zweites mal noch viel bewusster für mein Baby entschieden. Klaro... aber es war ein weiterer Holperstein, der den Kopf blockierte und zunächst die Verbindung zum Kind unterbrach. Es folgten darauf viele weitere Untersuchungen, weil auch die Plazenta anfangs komisch lag usw. usw.
Seit Anfang November bin ich im Beschäftigungsverbot, anfangs mit der Auflage zu ruhen, immer zu ruhen. Die nächste Feindiagnostik führte einerseits das Risiko auf Downsyndrom auf ein normales Maß zurück, mit anderen Worten, das Risiko sank von 1:32 auf 1: 1100. Ich lag damit zumindest richtig, nun wurde aber festgestellt, dass der Blutfluss durch die Gebärmutter nicht so läuft wie erwartet und notwendig. Es folgten weitere Untersuchungen sogar in der Charitee. Ja, also dieses Phänomen tritt selten auf und wird mit Blutverdünnung behandelt. Man kann es nicht mehr ändern aber gegensteuern. Risiko ist eigentlich "nur", dass das Kind nicht richtig versorgt wird, vor allem in der Spätschwangerschaft. Nun wird also 14-tägig die Entwicklung überprüft. Ich war einmal sogar bei einer Ärztin, die Worte dafür fand, wie ich mir das vorstellen muss. Es ist so, als lägen in den Blutgefäßen der Gebärmutter Kieselsteine, über die das Blut immer erst rüber muss. Ja und das fand ich dann ein schönes Bild für den ganzen bisherigen Verlauf: es gibt immer Kieselsteine, über die meine Gedanken erst rübermussten um dieses Wunder, ein Baby im Bauch mit Freude anzunehmen.
Aber irgendwie ist es so auch nicht, denn ich freu mich sehr, ich bin sehr schwanger mit Bauch und so, das war ich damals ja nicht, ich habe Atemnot mittlerweile und Spaziergänge über 45 min strengen mich, wenn ich den "Berg" hier im Wald von vielleicht 20 m Höhe hochgegangen bin, dann sitze ich für 5-10 min da und atme einfach. Wie geasgt, sehr schwanger! Und dass, obwohl das Baby selbst sehr klein ist, immer noch ganz unten der Skala...aber eben nur geradeso, jaja der Blutfluss. Ja und nun werden wir sehen, wie es ausgeht. Ich nehme an es wird so:
Bald ist das Baby da und alles ist gut und vergessen! Es wird sicher großartig und verantwortungsvoll. Ich versuche mir oft eine Vorstellung zu machen von dem Kind, aber noch ist es für mich wie in einem Lichtball verborgen, in dem es wahrscheinlich die Welt träumt.