Freitag, Februar 27, 2015

27. Februar

Heute ist der 27. Februar. Ich hatte es zwei Jahre nicht beachtet, in diesem Jahr ist es wieder sehr präsent. Vielleicht weil Elisabeth 5 ist und 5, das ist schon was. Weil sich ihr Wesen im letzten Jahr so herausgschält hat und wir alle ohne sie um viele frohe Augenblicke ärmer wären.

Ich habe im letzten Jahr sehr viel an mir gearbeitet, daran, Gelassenheit für den Alltag zu finden. Ich habe Jahre lang in einer Habacht-Stellung verbracht und bin davon so ganz erschöpft, dass ich letzten Herbst wirklich an einer Kreuzung stand und mich für das Leben entscheiden musste, für die Kraft der Liebe, für das Vertrauen in die Menschen, die ich liebe und für die Gesundheit. Das ist für mich eine wie sagt man so schön sehr große Herausforderung und ich stehe ja erst am Anfang. Aber ich fühle mich wirklich wieder lebendiger, dabei haben mir Freunde und Heipraktiker und bittere Erkenntnisse geholfen. Vielleicht bin ich deshalb noch mal so nah verbunden mit diesem Schreckenstag vor 5 Jahren, als Elisabeth minutenlang tod in meinen Armen lag und ich sie geschüttelt habe und sie wieder zu atmen begann.

Wer die Kostbarkeit des Augenblicks entdeckt, findet das Glück des Alltags.
Adelbert Stifter


Samstag, Februar 14, 2015

wildromatisch

Dieses Foto habe ich gerade wiederentdeckt.



Das ist Elisabeth im Hotelzimmer in Helsinki. Wir waren  glaube ich im 14. Stock.
Rückblickend charakterisiert es dieses Mädchen sehr gut. Sie kennt keine Furcht, jedenfalls erkennt sie keine Gefahren.
Sie klettert gern, hoch, auf alles. Unser eher unaufgeräumtes Grundstück bietet alte Bäume, Holzstapel, sortiert und unsortiert, Steinhaufen, also alles was man braucht. Im Kindergarten klettert sie auch viel. Einige Bäume sind zu Tabuzonen erklärt, um sie zu schützen. Sie ist stolz darauf, dass ihre Freundin meint, sie sei das stärkste Mädchen überhaupt.

Aber es gibt dafür eine ganz andere Seite. Ihre Nerven sind nicht so gut belastbar. Noch immer dürfen Geschichten, Bücher, Filme keinen echten Spannungsbogen haben.Sie kann keine Märchen anschauen und eigentlich können wir sie auch nicht vorlesen, der Auftritt von bösen Stifmüttern, Feen und Hexen erschüttert sie tief. Wenn Vincent etwas guckt, was auch nur ansatzweise spannend ist (Winnie Pooh zum Beispiel oder Bibi und Tina), dann verlässt sie fluchtartig den Raum, schließt mehrere Türen hinter sich. Also gibt es Conni-Geschichten, die kleine Prinzessin und den kleinen König und Bob. Da passiert gemeinhin nichts, gar nichts.

Jetz mit 5 Jahren ist sie nun ein richtiges Kind. Stemmt die Hände in die Hüften und klagt mich des Unrechts an, sie hat immer Recht, klar...aber ich bin ja auch nur eine Mama.
Und es ist eben so, dass wirklich immer etwas passiert. Ihre Bewegungen sind sehr fahrig und unkonzentriert, so dass sie sich oft stößt, irgendwo gegenrennt oder etwas umreißt.
Sie ist so lebensfroh! So ganz im hier und jetzt. Dafür bewundere ich sie von ganzem Herzen. Denn so war ich nie.
Und sie ist gerade in einer Phase, in der sie Welt für sich ordnet. Im Minutentakt lässt sie Weltwahrheiten verlauten, erkennt was die Welt im Innersten zusammenhält erfindet Rätsel und Lügengeschichten.

Ich würde sagen, sie ist wildromantisch!


Samstag, Dezember 06, 2014

Vincent Traumfänger

Wenn ich sagen sollte, was anders ist, seit Vincent in die Schule geht, dann ist das augenfälligste, dass er mit den Fingern arbeitet. Viel, ausdauernd. Alles wird umgesetzt. Es wird geklebt, geschnitten und auch mal in der Werkstatt gehämmert. Im Hort ist er nun in der Keramik-AG und ist jeden Dienstag glücklich.
In dem neuen Film, den Elisabeth heute im Nikolausstiefel hatte kommt ein Junge vor, der einen Traumfänger in seinem Zimmer hat. Einen Wunschtraumfänger! Der kann alle Kraft auf den Wunsch übertragen. Sowas brauchte Vincenr auch! Der Papa hat einen Haselnusszweig gebogen und dann ging es los!




Uns hier fällt gerade auf, dass die Haselnuss ja  das alte Zauberholz ist. Aus ihr wurden Zauberstäbe und Wünschelruten gefertigt, als man sowas noch brauchte.
Der erste Auftrag an den Traumfänger: alle bösen Träume wegfangen!

Später kann man noch Federn und andere Fundstücke einbinden. Naja, ich als Mama bin hin und weg. Ich war natürlich auch sprachlos, als er mir stolz seine erste Figur aus dem Keramik-Kurs präsentierte.

Ein Pferd!

und ein Fläschchen mit Korken


 Ich wünsche allen einen Frohen 2. Advent.

Sonntag, Oktober 26, 2014

Herbstferien

Hier gab es das allererste mal Ferien, Herbstferien. Die erste Woche ist vorüber, ich hatte frei. Wir haben so viel unternommen, dass es mir eine lange Ferienwoche dünkt, so im Rückblick.
Für Vincent war das große Highlight das Naturkundemuseum in berlin. Wir sind mit dem Zug gefahren, durch den Regen gelaufen und waren dann als Landeier so früh im Museum, dass wir fast alleine waren. Und endlich stand er vor dem großen Skelett. Wir waren auch in d r Minraliensammlung, denn Vincent liebt schöne Steine. Als ich ihn fragte, was er am schönsten fand, da sagte er zuerst Steine, dann den Dinofilm und dann das Skelett. Als wir alles gesehen hatten wurde es voll. Dann sind wir sogar noch U-Bahn gefahren und Rolltreppen, Rolltreppen, Rolltreppen.

Mein Glanzlicht der Woche war der spontane Entschuss noch mal an die Ostsee zu fahren, nur für eine Nacht, aber einfach noch mal aufs Meer schauen können.
Es war grau in Warnemünde aber fast windstill, so dass man sich lange draußen am Strand aufhalten konnte. Es gibt also nur graue Fotos, aber sooo grau war es irgendwie doch nicht. Die Kinder sind hartgesotten, konnten also noch mal barfuß am Strand laufen. Sie lieben es und werden erstaunlicherweise wirklich nicht krank. Die Kinder waren das erste mal bewusst in einem richtigen Hotel. Großartig und sehr nett fanden sie es, dass auf jedem Kopfkissen ein Bonbon lag. Wirklich  sehr nett! Komisch fanden sie, dass wir gar kein Esszimmer hatten. Nach einem Tag bis zum Dunkelwerden am Strand lagen wir ksuchlig in den Betten und sahen fern bis zum Einschlafen.
Natürlich habe ich nur die Kidner fotografiert. Alles andere hääte bei dem Grau nicht gelohnt. Außerdem binich immer noch nur auf das Handy angewiesen (seufz).



 Blick aus dem Fenster




Heut ist ein wunderbarer Herbsttag, es ist so richtig angenehm kühl , ohne Wind, eine melancholische Stimmung. ich werde heute also noch rausgehen. Und morgen beginnt der Alltag bis es Weihnachten sein wird.

Samstag, Oktober 04, 2014

auf der Wiese

Dass man heute noch mal so tun konnte, als sei es Sommer war ein wirklich schönes Geschenk. Wir haben es uns auf der Wiese gemütlich gemacht. Zuerst hat Vincent an einem großen Kürbis geschnitzt. Den haben wir vom Nachbarn geschenkt bekommen.
 

Dann gab es Kuchen mit unserem frischen Apfelmus und Vanille-Soße.



Gestern waren wir wir ebenfalls zum Zweck des Kuchen Essens am See. Beide Kinder waren unglaublicherweise noch mal baden, mit Tauchen und allem Drum dran. Meinetwegen kann es noch lange so bleiben, Sonne satt und wunderbare Licht-Stimmungen am Morgen.

Montag, September 29, 2014

Sommertag

Noch einmal Sommerwärme. Im Garten blühen schon die Herbstastern, ein paar Rosenblüten sind dabei und Fetthenne. Ich sollte der Fetthenne mehr Beachtung schenken. Sie ist so genügsam und belohnt dann ganz am Ende mit einem blassen Rosa, das im Frühnebel wirklich zauberhaft aussieht.
Mein Fotoapparat ist caputt. Schon im Urlaub versagte er. Es gibt von unserem Norwegenabenteuer schon nur Handybilder.
Schade, denn ich hätte gestern so hübsche Sachen im Sonennschein fotografieren können: Die Fetthenne natürlich aber auch den Vizsla,  der mit solcher Eleganz auf dem Rasen schlafen kann wie ein Löwe in der Wüste. Ich hätte aber auch gern fotografiert wie unsere beiden Schafe, die seit dem Frühling hier leben  die Treppe zum Haus erklommen,einfach aus Neugier, ob wohl das Heidekraut in meinen Töpfen wohlschmeckend ist. Dazu hätte ich aber ins Haus gemussst und die Szene hätte sich aufgelöst.
Die drei Linden vor unserem Haus haben schon alles Laub verloren, so früh stehen sie kahl da. Aber vieles ist noch grün. Ich habe direkt vor dem Haus in diesem Jahr Kapuzinerkresse gesetzt um die Kahlstellen zwischen den Rhododendren zu kaschieren und das macht sie jetzt im September wirklich wunderbar, tellergroß sind die Blätter mit gelben und roten Blüten. Kapuzinerkresse ist eine so einfach Freude, dass es mich selbst wieder mal überrascht.
Ich habe am Wochenende die Äpfel von unserem alten Baum verarbeitet, Apfelmus für schnelles Frühstück. Nächste Woche sind die die Quitten an der Reihe.

Habt einen schönen Montag, hier ganz wenige Bilder aus dem Urlaub: Dänemark und Norwegen
vielleicht später mal mehr.
Es gab soviele wunderbare Eindrücke und es war heiß, jeden Tag um 30° C


Ankunft
 erste Schätze
 Skagen
 Skagen
 Stabkirche
 Geirangar Fjord bei Ebbe

 auf dem Fjell

Freitag, September 26, 2014

Lebenszeichen

Ich denke oft daran, dass ich eigentlich schreiben möchte. Am leichtesten schreibt es sich tatsächlich darüber, wie gern ich doch aktibver im Blog sein möchte.
Die letzten Wochen waren anstrengend, lähmend, aufbauend udn erschöpfend. Ich habe so viel gedacht udn gefühlt, dass ich darüber ganz sparchlos geworden bin. Nun bin ich seit ein paar Tagen krank. Postpetale sozusagen. Es begann mit einem Schupfen, dem Hals, einer unerwarteten (wie immer) und sehr starken Migräne Attacke und nun noch immer Schwäche und Schwindelgefühl.

Dabei ist eigentlich alles gut. In der Schule gab es nach den ersten euphorischen Tagen doch ernsthafte Probleme, die Vincent und wohl vor allem mich aus der Bahn warfen. Er wurde sehr stark gehänselt, von einem Kind besonders von allen im Allgemeinen gestichelt. (der läuft ja so komisch) Er wollte in eine andere Klasse gehen, begann am Daumen zu lutschen und verschwand sehr oft hinter seinen Augen. Es ist eben schwer beschreibbar. Er war auf jeden Fall überfordert. Und ich als Mama war es auch.
Nach Gesprächen mit der Hortnerin und der Sozialpädagogin der Schule richtet sich alles und es ist natürlich auch Zeit vergangen. Zeit, die Vincent ganz besonders braucht, sich an neue Situationen zu gewöhnen.
Ich verwende mal die für mich wichtigsten Worte der Sozialpädagogin:
Seien Sie gewiss, dass Vincent auffällig ist. Er is oft Thema im Gespräch mit dem Lehrer. Er tut nicht das, was gerade zu tun ist, scheint überall anders zu sein. Aber wir werden Vincent hier nicht defizitorientiert betrachten. Wenn er spielt, zeigt der sich als ganz normales Kind. Es ist die Aufgabe des Lehrers, Vincent zu gewinnen und ihn mit Freude die Lernaufgaben gestalten zu lassen. Es ist eine Herausforderung. Unsere Aufgabe hier ist es zu schauen, wo Vincent herkommt aber noch viel mehr, wo er hingehen wird und ihn auf dem Weg zu begleiten. Bitte lassen Sie sich nicht wieder in Panik versetzen. Wir möchten den Schulalltag aufmerksam gelassen betrachten. Lassen Sie uns und auch Vincent Zeit.

Seit diesem Gespräch ging es mir viel besser und nun bin ich wirklich wieder gelassen und freue mich jeden Tag, wenn er mit einem offenen Gesicht und neuen Ideen nach Hause kommt. Es gibt tatsächlich einen großen "Kreativitätszuwachs" in seinem Spiel. Ich sehe, dass der Schritt in die Schule sehr notwendig war und ich sehe auch, dass wir mit der Schulwahl doch alles richtig gemacht haben.

Draußen ist es schon so herbstlich, fast spätherbstlich. Die Marathonläufer in Berlin werden es am Wochenende nicht so heiß haben wie sonst so oft.
Ob es schon Pilze gibt? Ich denke ja, vielelicht werde ich am Wochenende mal in den Wald gehen.