Dieses Foto habe ich gerade wiederentdeckt.
Das ist Elisabeth im Hotelzimmer in Helsinki. Wir waren glaube ich im 14. Stock.
Rückblickend charakterisiert es dieses Mädchen sehr gut. Sie kennt keine Furcht, jedenfalls erkennt sie keine Gefahren.
Sie klettert gern, hoch, auf alles. Unser eher unaufgeräumtes Grundstück bietet alte Bäume, Holzstapel, sortiert und unsortiert, Steinhaufen, also alles was man braucht. Im Kindergarten klettert sie auch viel. Einige Bäume sind zu Tabuzonen erklärt, um sie zu schützen. Sie ist stolz darauf, dass ihre Freundin meint, sie sei das stärkste Mädchen überhaupt.
Aber es gibt dafür eine ganz andere Seite. Ihre Nerven sind nicht so gut belastbar. Noch immer dürfen Geschichten, Bücher, Filme keinen echten Spannungsbogen haben.Sie kann keine Märchen anschauen und eigentlich können wir sie auch nicht vorlesen, der Auftritt von bösen Stifmüttern, Feen und Hexen erschüttert sie tief. Wenn Vincent etwas guckt, was auch nur ansatzweise spannend ist (Winnie Pooh zum Beispiel oder Bibi und Tina), dann verlässt sie fluchtartig den Raum, schließt mehrere Türen hinter sich. Also gibt es Conni-Geschichten, die kleine Prinzessin und den kleinen König und Bob. Da passiert gemeinhin nichts, gar nichts.
Jetz mit 5 Jahren ist sie nun ein richtiges Kind. Stemmt die Hände in die Hüften und klagt mich des Unrechts an, sie hat immer Recht, klar...aber ich bin ja auch nur eine Mama.
Und es ist eben so, dass wirklich immer etwas passiert. Ihre Bewegungen sind sehr fahrig und unkonzentriert, so dass sie sich oft stößt, irgendwo gegenrennt oder etwas umreißt.
Sie ist so lebensfroh! So ganz im hier und jetzt. Dafür bewundere ich sie von ganzem Herzen. Denn so war ich nie.
Und sie ist gerade in einer Phase, in der sie Welt für sich ordnet. Im Minutentakt lässt sie Weltwahrheiten verlauten, erkennt was die Welt im Innersten zusammenhält erfindet Rätsel und Lügengeschichten.
Ich würde sagen, sie ist wildromantisch!