Dienstag, Juli 20, 2010

Gestern abend war ich seit sehr langer Zeit (Jahren) mal wieder auf dem Friedhof....Gießen!
Es ist so ausgedörrt und mir kam der Gedanke, dass das wohl die größte Ehre ist, die wir unseren Toten hier entgegenbringen, dass wir das kostbare Nass auf die Gräber gießen und Blumen in ordentlichen Reihen wachsen lassen.
Aber ich dachte auch, dass ich das nicht will, dass diese Arbeit mal für mich verrichtet wird, schöner fänd ich es, wenn man mir einfach einen frischen Strauß aufs Grab legt, der dann verwelkt und geht wie das Leben.

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht,ich wünsche mir kein Grab, keinen Grabstein, möchte in der See bestattet werden, da muss keiner meine Grabstätte pflegen, und doch weiß jeder, wo ich bestattet worden bin.

Auch Streuwiesen oder anonyme Waldbestattungen finde ich gut, denn der Mensch bleibt sowieso so in Erinnerung wie er war, egal, ob man vor einem Grab steht, aufs Meer blickt oder vor einer Wiese steht.

Und Blumen kann man überall niederlegen !

Kathrin hat gesagt…

Die Betrachtung von Margitta kann ich zwar nachvollziehen, aber ich möchte das so nicht. Ich weiß, was es heißt, keinen Ort zum Trauern zu haben, wenn man das doch möchte. Natürlich, sie sind in unseren Herzen und und und... aber ein Ort zum Trauern ist wichtig, gerade für die Kinder für. Und das ist nicht das Meer oder die Wiese... das muß was Elementares, Greifbares sein. Ansichtssache. Sind nur eigene Erfahrungen. Aber Mandy: sehr schön geschrieben!

*Frau Südreh* hat gesagt…

inzwischen bin ich der meinung, dass die hinterbliebenen entscheiden sollen was mit mir geschieht... sie sollen den weg gehen, der für sie und ihre trauer der beste ist.... sei' es, sie brauchen einen ort zum trauern, sei' es, sie wollen keine arbeit mit einem grab, .... das einzige was ich will ist lavendel... egal wo... in gedanken an mich gepflanzt... :)

amandajanus hat gesagt…

Ja...den Lavendel, den möchte ich auch haben. Den muss man auch nicht gießen.

Kathrin, ich finde auch, es ist wichtig einen ort zum trauern zu haben. ich führe diese Diskussion mit meiner lieben Oma schon lange. irgendwie reden alle von der Arbeit mit dem grab, können sich nicht vorstellen, dass man das auch anders machen kann.
Friedhöfe sind nicht für die Toten, eher für die Lebenden ein Ort, der Trauer zulässt.
Und mir ist es schon wichtig, irgendwann einmal zu wissen, dass die Kornblumen vom feld dort liegen, wo sie eben hingehören und im Leben Freude gemacht hätten.

ich seh schon...spannende Frage!

Blumenmond hat gesagt…

Ich möchte den Friedwald - gerne mit einem ganz kleinen Erinnerungsding drauf (bitte keinen Grabstein). Ich sehe mich nicht in einem Grab - rechteckig eingezäunt und mit Blumen in Reih und Glied drauf. Nein, mitten im Wald.

chaosxandra hat gesagt…

Als unser großer sehr krank wurde mussten wir uns schon mit seinen jungen 19 Jahren Gedanken darüber machen, wenn etwas schief geht bei den langen Operationen, nach dem er schon einmal zurück geholt wurde.
Wir haben dann mit ihm gesprochen wie er es gerne möchte und Patrick hat sich dann für einen Friedwald entschieden, dass ist hier in Österreich zwar nicht so üblich, lässt sich aber doch machen.

LG Alex

jane`s hat gesagt…

Oh, der Friedwald - ein schöner Gedanke. Unter einem Baum über die Jahreszeiten.... Das möchte ich auch mal.

GlG Jane

frau siebensachen hat gesagt…

mein ort der erinnerung ist auch nicht der friedhof, und so sieht unser kleines grab auch oft nicht so aus wie andere sich das vorstellen. mein ort der erinnerung und der trauer ist in mir drin, egal ob mit fotos, texten oder inneren bildern.

wie ich es einmal werde haben wollen, weiß ich auch nicht. zur zeit denke ich, daß es die weiterlebenden entscheiden solle. aber sie sollen wissen, daß ich mit friedwald, see- oder luftbestattung sehr einverstanden wäre.