Dienstag, Mai 11, 2010


















Elisabeth ist anders, anders als ihr Bruder meine ich. Das war natürlich zu erwarten, es ist ja nur immer wieder erstaunlich, wie anders Kinder sein können.
Vincent ist nach wie vor ein Feuerball, der sich manchmal selbst ausglühen muss (ich meine 25 Minuten am Stück schreien oder so), um Ruhe zu finden. Man kann ihm so schlecht helfen. Er wollte schon immer, schon als ganz kleines Baby alles alleine machen, was dazu führte, dass er sich allen Lehrbüchern zum Trotz schon mit 6 Monaten über den Bauchmuskel, also vornüber hinsetzen konnte. Mit Gewalt eben. Ein "Ich-Will-Kind". Das ist für mich als Mama nicht immer leicht. Andererseits weigert er sich mit ganzer Kraft sauber zu werden, da ist er ein "Ich-Will-Nicht- Kind", auch das ist nicht leicht für mich. Er ist so voller Fröhlichkeit, Schalk und oft auch voller Wut. Alles ganz und gar. Er schläft noch immer nicht durch, weil ihn Alpträume aufschrecken lassen, er scheint mit aller Kraft zu verarbeiten aber leider nicht mit aller Kraft zu schlafen.
Am schönsten ist es, wenn wir morgens beide zusammen mit dem Hund in den Wald gehen, meist sitzt er auf meiner Schulter und wir rufen die Schnecken und Raupen, momentan pflücken wir auch Maiglöckchen und der kleine Mund steht nicht still, erzählt und erzählt und erzählt.

Ja und Elisabeth, die ist, naja, das richtigste Wort ist tatsächlich artig. Sie ist das, was man unter einem artigen Baby versteht. Ausgeglichen liegt sie da und beguckt die Welt mit ihren großen Augen. Sie ist nicht so viel im Tuch wie Vincent, einfach weil sie irgendwie lieber im Wagen schläft, draußen bei den Wolken und Vögeln. Sie schläft seit zwei Wochen sicher durch und wacht morgens auf, lacht mich an (Ja, sie lacht nun endlich), trinkt und schläft noch mal ein Ründchen. Also sowas, denke ich manchmal. Wenn Vincent in den Kindergarten fährt, dann machen wir uns bald auf den Weg zu einer Runde durch den Wald, ich würde ihr gern das grüne Laub zeigen, aber bis dahin sind die Augen meist schon wieder zu. Klar ist sie auch mal unzufrieden, aber dabei ist sie so höflich finde ich. Sie ist anders als Vincent, ein ganz helles gelb auf himmelsblau.

7 Kommentare:

Hase hat gesagt…

Ach, wie schön du das beschrieben hast.... es macht Freude, zu lesen, wie du deine Kinder in so wunderschönen Worten wiedergibst.

Und das Foto von Elisabeth ist ja mal wieder wunderschön. Wie sie die Welt bestaunt mit ihren grossen Augen und ihrem süssen runden Mündchen, so schön.

pepalinchen hat gesagt…

So schöne liebliche Worte... wie unterschiedlich und individuell doch geschwister sind...so schön...die farbbeschreibung...
lg pepalinchen

Hilde hat gesagt…

Ich schieb das jetzt mal auf die Hormone, das mir Tränchen in den Augen stehn.
Du schreibst das ganz toll, von deinen Kindern. Ich suche oft nach Worten, wie ich sie beschreiben soll, aber mir fallen sie nicht ein.
Die Fotos der beiden sind zucker, die Mütze von Lissi wunderschön.
Danke :)

lizzy hat gesagt…

Das hört sich alles ziemlich schön und auch ziemlich anstrengend an :)

amandajanus hat gesagt…

jepp Lizzy

artista hat gesagt…

Ja,jedes Kind hat seine eigene Persönlichkeit - dies anzunehmen ist eine immerwährende Aufgabe...finde ich...und sehr herausfordernd.

Du hast sehr liebevoll geschrieben...

Herzlichst
artista

Anonym hat gesagt…

namen für kinder, menschen wie ihre namen. ein vincent und eine elisabeth. wudervoll.