Samstag, August 26, 2006

Dill

Die Bücher der Sackville-West enthalten ihre Kolumnen über Gartengestaltung. Es handelt sich also um kurze Beschreibungen von Pflanzen und die Möglichkeit, sie effektvollin Gärten einzusetzen. Natürlich bestätigte sich meine Erwartung an ihre Meinung über Rosen. Die Sätze, die sie über den Umgang mit der mal stillen, mal sehr divahaften Queen schreibt, lesen sich gut und machen Freude. Wer schon mal im Juni und Juli schwalbenumschwirrt eine Rose schnitt, kann doch wirklich kaum anderes empfinden als diesen Satz:
"An einem Sommerabend tote Rosenköpfe zu entfernen, ist eine Beschäftigung, die uns in ein ruhiges Zeitalter und in ein anders Jahrhundert zurückführt...."
Wie gesagt, dass ich dort verstanden werde, überascht mich nicht. Aber folgender Satz liess mich innerlich Luftsprünge machen. Ja ja...das denke ich auch, ich habe s auch so gemacht und das will ich gleich allen erzählen, folgender Satz also trägt Schuld am heutigen Beitrag:
"Darf ich ein gutes Wort für Dill einlegen? Ich finde Dill sehr schön, vor allem vielleicht im Haus, wo er aussieht wie feine goldene Spitzen, wie Federn zwischen den flachen Köpfen der Schafgarbe..."
Und was soll ich sagen, in diesem Jahr habe ich den Dill gemischt mit Sommerblumen in den Balkonkasten gesetzt. Dass sich das gut machen würde und diese zartgrüne Wolke mit wirklich sehr goldenen Blüten den Kapmargariten und selbst den Betunien meiner Oma guttun würden, war mir klar...so irgendwie, denn mein allererstes Gartenjahr brachte mir derzeit unglaublichen Erfolg mit einer Mischung aus Senf, der sehr gelb ist, Ringeblumen, Kapuzinerkresse und Kürbis. Alles in allem war es eine Feuermischung und damals wünschte ich, ich hätte den Dill für die Frische dazugetan. Ich wünschte mir noch mehr, war aber vor allem begeistert, wie zuversichtlich all diese einjahrigen blühten und ein sommerliches Feuerwerk veranstalteten.
Also pflanzt Dill ihr lieben Leute und werdet glücklich.

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