Gestern sah ich, dass der Flieder schon blüht. Blass violett.
Ich fuhr mit dem Rad an der Hecke vorbei, die an dem Wegrand der Brache zwischen dem alten Militärgelände und dem Jungfernsee steht. Da stand er. Ich hatte ihn vergessen.
Es ist seit Wochen trocken, nicht warm, aber der Ostwind holte die letzte Feuchtigkeit aus dem sandigen Boden. Der Weg war also möhlig, ich schob das Rad die kleine Anhöhe hinauf und es war wie im Garten meiner Großmutter, viel Sand und Möhle mit Flieder am Zaun und erst der Flieder an der Kirche, der ist weiß. Wie konnte ich ihn nur vergessen.
Ich habe den Frühling nicht gesehen. Als vor einiger Zeit die Blausternchen am Ruinenberg blühten, da habe ich noch gedacht, dass es so immer war, wenn der Frühlig beginnt, habe nach Luft geschnappt und dann wohl die Augen zugemacht.
Ich will versuchen, die Augen wieder aufzumachen, denn wenn ich nicht hinschaue, vergesse ich vielleicht auch noch all die anderen Blumen. Es wäre ein Jammer, die Margeritten zu vergessen. Es wäre ein Jammer. Aber bis zu den weißen Unschuldsengeln im Sommerwind ist es ja noch ein bisschen Zeit.
Ich lese hin und wieder die Sackville-West, im Frühlingsgarten und es ist wirklich wie eine Erinnerung an etwas, das einen mal betraf. Ich sehe sie in Ihrem Gewächshaus sitzen, schreibend, hinausblickend, in die Ferne schweifend und so voller Verständnis für die Sträucher und Blumen, das wesentliche und den Nutzen für die Schönheit eines Gartens erfassend. Das Bild verschwimmt mit dem der Elisabeth von Arnim, die nichts vom Gärtnern verstand aber ihren Garten liebte...und ihn doch eines Tages verlor...dann aber lege ich das Buch doch weg, weil es müßig ist und ich so müde. Beide Frauen trugen lange Kleider.
Ich fuhr mit dem Rad an der Hecke vorbei, die an dem Wegrand der Brache zwischen dem alten Militärgelände und dem Jungfernsee steht. Da stand er. Ich hatte ihn vergessen.
Es ist seit Wochen trocken, nicht warm, aber der Ostwind holte die letzte Feuchtigkeit aus dem sandigen Boden. Der Weg war also möhlig, ich schob das Rad die kleine Anhöhe hinauf und es war wie im Garten meiner Großmutter, viel Sand und Möhle mit Flieder am Zaun und erst der Flieder an der Kirche, der ist weiß. Wie konnte ich ihn nur vergessen.
Ich habe den Frühling nicht gesehen. Als vor einiger Zeit die Blausternchen am Ruinenberg blühten, da habe ich noch gedacht, dass es so immer war, wenn der Frühlig beginnt, habe nach Luft geschnappt und dann wohl die Augen zugemacht.
Ich will versuchen, die Augen wieder aufzumachen, denn wenn ich nicht hinschaue, vergesse ich vielleicht auch noch all die anderen Blumen. Es wäre ein Jammer, die Margeritten zu vergessen. Es wäre ein Jammer. Aber bis zu den weißen Unschuldsengeln im Sommerwind ist es ja noch ein bisschen Zeit.
Ich lese hin und wieder die Sackville-West, im Frühlingsgarten und es ist wirklich wie eine Erinnerung an etwas, das einen mal betraf. Ich sehe sie in Ihrem Gewächshaus sitzen, schreibend, hinausblickend, in die Ferne schweifend und so voller Verständnis für die Sträucher und Blumen, das wesentliche und den Nutzen für die Schönheit eines Gartens erfassend. Das Bild verschwimmt mit dem der Elisabeth von Arnim, die nichts vom Gärtnern verstand aber ihren Garten liebte...und ihn doch eines Tages verlor...dann aber lege ich das Buch doch weg, weil es müßig ist und ich so müde. Beide Frauen trugen lange Kleider.
6 Kommentare:
Elisabeth von Arnim ist mir neulich - fast zufällig - auch in die Finger gefallen. Aber das Buch "Alle meine Hunde".
Vielleicht gibt es auch Bücher, die einen suchen, wenn sie wissen, dass man für sie gerade empfänglich ist. Weil sie einen (be)treffen.
"Alle meine Hunde" mußte ich zwischendurch auch einmal einfach wegwerfen wie eine giftige Spinne, die mich angekrabbelt hat.
Auch für dich wird es wieder einen Garten geben. Ich bin sicher. Und für mich einen Hund. (Elisabeth von Arnim hat auch nix oder nicht viel von Hunden verstanden - sie aber trotzdem sehr geliebt ;-)
Ich kenne das Buch, Lizzy.
Ich kann mir dieses Tändeln der Arnim in deinen Händen gar nicht so recht vorstellen...scusi amica. Ich nicke bei dem Gedanken, dass sie dir auf dir Nerven geht, so interpretiere ich dieses widerlich angekrabbelt sein.
mandy
nein amanda. Falsch vorgestellt. Scusi auch meinerseits.
Ich mußte das Buch wegwerfen, weil sie MEINEN Hund hatte. In allem. Vermutlich in einem seiner früheren Leben? Wer weiß das schon. Mir war, als ob mein Quax durch das Buch so ein bisschen von seiner Hundehimmelwolke zu mir spricht. Nur hieß er dort Winkie.
Jedenfalls kam dabei heraus, das ich es nachtens vor mich hin las ;-)) dank dir dafür!
Welchen Hund meinst du?
mandy
Winkie meinte ich.
E. v. Arnim beschrieb ihn als terrierartigen klugen aufmerksamen sensiblen Hund mit absoluter Treue und Menschenbezogenheit (gut, das sind viele terrierartige und insofern ist es natürlich kein Kunststück, dass es davon mehrere im Jahrhundert gibt).
Dazu hatte er ein halb weißes, halb schwarzes Gesicht - genau wie mein Quax. (natürlich kommt auch das öfter mal vor - mir sind im Laufe der fast 13 Jahre mit meinem Hund ca. 3 andere Hunde mit fast identischer Gesichtszeichnung über den Weg gelaufen. Eine gelegentlich auftauchende Laune der Natur also, dieses "Halbgesicht")
Auch das fast schwarze gegenüberliegende Ohr stimmte - nur war es bei Quax wohl "schwärzer". Dazu die Empflindlichkeit gegen Zecken - sogar das passte. Quax vertrug keine Zecken- oder Flohbisse, Winkie starb sogar daran. Quax vertrug auch die Gegengifte nicht. Überhaupt war er sehr empfindlich - was aber wohl für weißhaarige, hellhäutige Hunde auch nicht ungewöhnlich ist, so dass auch diese Übereinstimmung kein großes Wunder darstellt.
Ich bin halt auch jetzt immer noch ziemlich traurig, wenn ich an ihn denke und vermisse ihn ab und zu sehr.
(falls du meine Abschiedsthreads für Quax nicht gesehen hast, findest du die bei Interesse im Archiv meines Blogs unter Januar)
Ich hab keine Ahnung von Elisabeth von Arnim, aber ich find Deine Schreibe schön mandy! Gerne mehr und öfter!
Liebe Grüße aus Westpolen von Kathrin
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